Sonntag2. November 2025

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Hornuss, der Knotenlöser

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Am vergangenen Sonntag entpuppte sich Fola-Angreifer Julien Hornuss als „Knotenlöser“ , der das 1:0 für die Fola gegen den F91 Düdelingen erzielte. Julien Hornuss im Interview.

Seit dem Aufstieg im Jahr 2008 in die damalige Fortis Ligue (heute BGL Ligue) war es der Fola Esch in zwölf Meisterschaftspartien gegen den F91 Düdelingen nicht vergönnt gewesen, auch nur eine einzige Begegnung zu gewinnen. Bis vergangenen Sonntag, als sich Fola-Angreifer Julien Hornuss als „Knotenlöser“ entpuppte, der das 1:0 für die Fola erzielte.

Julien, endlich, kann man aus eurer Sicht sagen, habt ihr es geschafft, den F91 zu besiegen. Habt ihr den Fluch damit endgültig besiegt?

Julien Hornuss: „Ich schon, da ich seit fünf Jahren für die Fola spiele und noch nie gegen Düdelingen gewinnen konnte. So etwas steckt natürlich immer im Hinterkopf. Auch als wir Meister wurden und nicht gegen sie gewinnen konnten, hatte das Ganze einen etwas bitteren Nachgeschmack. Von daher ist dieser Sieg eine gute Sache.“

Seht ihr diesen Sieg als gelungene Revanche für die 0:3-Niederlage am letzten Spieltag der letzten Saison an?

„Ich weiß nicht, ob man von Revanche sprechen kann. C’est sûr, cette défaite, on l’avait encore un peu à travers la gorge. Si on avait perdu ce match en mai dernier 0:1, on aurait pu parler de regrets, mais 0:3 … Es reicht jetzt aber nicht, in Düdelingen zu gewinnen und am Ende der Saison dann doch nur Zweiter, Dritter oder Vierter zu werden.“

Liegt der psychologische Vorteil gegenüber dem F91 diese Saison jetzt auf eurer Seite?

„Nein, dafür reicht ein Sieg nicht. Damit dem so ist, muss man auch mal drei, vier Spiele in Folge gewinnen.“

Vom F91-Team, das euch Mitte Mai besiegt hat, waren nurmehr vier Akteure dabei, in eurem Team dagegen noch neun Spieler. Waren bei euch die Automatismen eher vorhanden?

„Ich würde eher sagen, dass es an unserem neuen System liegt. Mit Ben Payal ist unser Mittelfeld jetzt vielleicht etwas ausgeglichener. Dort haben wir jetzt mehr Gewicht.“

Ist der F91 also nicht schwächer als letztes Jahr?

„Auch am Sonntag hatte der F91 mit u.a. Schnell, Benzouien, Karapetian, usw. eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die einem im Prinzip Angst bereiten konnte. Ich habe mir ihre Art zu spielen diese Saison angesehen und es fällt auf, dass sie nicht mehr ganz so sicher wirken.

Hat es mit den Verletzten zu tun, dem Trainerwechsel, den vielen Spielerwechseln?

„Ich weiß es nicht. Je sais juste, qu’il y a chaque année peu de stabilité à Dudelange et qu’on ne peut pas les juger sur un seul match.“

Euer Spiel hat sich – im Vergleich zum Vorjahr – hingegen verändert. Täuscht der Eindruck oder stimmt es, dass ihr weniger schön, dafür aber umso ergebnisorientierter spielt?

„Ja und nein. Ich nehme unser Spiel in Grevenmacher als Beispiel; gegen einen Gegner, der sehr defensiv stand. Da fiel uns auch auf, dass wir uns schwerer taten, uns Chancen herauszuspielen. Aber wissend, dass wir physisch besser sind als unsere Gegner und mit mehr Engagement spielen, gelingt es uns, diese Spiele dennoch zu gewinnen. Im Vergleich zu unserer Meister-Saison, wo unsere Gegner eher mitspielten, warten sie seitdem eher ab. Ich würde sagen, wir haben uns inzwischen auch besser darauf eingestellt.“

Dich befördert eure Taktikumstellung neuerdings öfters auf die Bank.

„Die Situation ist schon schwer für mich, da ich in den letzten zwölf Spielen fast genauso oft ein- oder ausgewechselt wurde wie in den vier Jahren zuvor zusammengerechnet. Wir spielen jetzt meistens nur mit einer richtigen Spitze, daher ist vorne ein Platz weniger zu besetzen und es ist schwerer, in den wenigen Spielminuten auf sich aufmerksam zu machen. Aber ich verhalte mich trotzdem ganz wie ein Profi.“

Zum Abschluss: Wenn man weiß, welch ein kampfstarker Spielertyp euer Coach Jeff Strasser war, muss ihn dieser Sieg doch umso mehr gefreut haben …

„Wir wissen alle, wie er als Spieler war. Auch seine Ansprachen sind so, sie kommen direkt, sie kommen vom Herzen. Et cette rage, il la transmet aussi dans ses discours.“ Er redet nicht um den heißen Brei herum, daher hat er uns auch nach dem Spiel gesagt, wie sehr ihm unser gesunder aggressiver Auftritt diesmal gefallen hat.“