Mittwoch12. November 2025

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„Ich ließ ihn los, um den anderen zu retten“

„Ich ließ ihn los, um den anderen zu retten“
(Mehmet can Meral)

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Der Vater des kleinen syrischen Jungen, dessen Leiche an einem Strand in der Türkei angespült wurde, schildert eine dramatische Flucht. Die mutmaßlichen Schlepper sind inzwischen gefasst.

Der Vater des ertrunkenen Flüchtlingskindes (Link) aus Syrien, dessen Foto weltweit für Bestürzung sorgt, hat den Tod seiner Familie im Meer geschildert. Das Boot sei auf der Fahrt vom türkischen Bodrum zur griechischen Insel Kos bei hohem Wellengang gekentert, sagte Abdullah Kurdi dem oppositionellen syrischen Radiosender Rosana FM am Donnerstag in einem Telefonat. „Ich half meinen beiden Söhnen und meiner Frau und versuchte mehr als eine Stunde lang, mich am gekenterten Boot festzuhalten. Meine Söhne lebten da noch. Mein erster Sohn starb in den Wellen, ich musste ihn loslassen, um den anderen zu retten.“

Weinend fügte der Vater hinzu, dass trotz seiner Bemühungen auch der andere Sohn gestorben sei. Als er sich dann um seine Ehefrau habe kümmern wollen, habe er sie tot vorgefunden. „Danach war ich drei Stunden im Wasser, bis die Küstenwache ankam und mich rettete.“ Er habe den Schleusern 4000 Euro für die Überfahrt seiner Familie gezahlt. Der Menschenschmuggler an Bord sei nach Beginn des hohen Wellengang ins Wasser gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen, und habe die Flüchtlinge alleine gelassen.

Mutmaßliche Schleuser gefasst

Nach dem Tod des Dreijährigen, der an einem türkischen Strand gefunden wurde, sind einem Medienbericht zufolge vier mutmaßliche Schleuser festgenommen worden. Die türkische Polizei habe vier aus Syrien stammende Verdächtige in Bodrum gefasst, berichtete die Nachrichtenagentur Dogan am Donnerstag.

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