Mercedes Typ 28/50
Heute wollen wir uns in unserer Serie zuerst einmal mit den Typenbezeichnungen von damals beschäftigen. Es gab eigentlich nur zwei Richtungen: Nüchtern oder phantasievoll. Anfangs war es vor allem die Leistung des Fahrzeugs, die man in der Typenbezeichnung wiederfand (HP oder CV), andere Marken wählten Namen von Rennen, in denen sie gesiegt hatten (z.B. der Panhard Paris-Amsterdam). Mercedes entschloss sich eher für die genaue Angabe von Steuer und PS zugleich, Peugeot wartete mit Seriennummern auf, Bugatti mit wachsenden Zahlen, andere wiederrum griffen in die Phantasiekiste, so z.B. Rolls Royce beim Silver Ghost.
Doch kommen wir zum Mercedes Typ 28/50, der im Jahre 1901 auf Anregung von Emil Jellinek von Daimler gebaut wurde. Das Gewicht dieses Automobils lag dank des gigantischen Chassis weit über dem der Konkurrenten, deshalb lag die Höchstgeschwindigkeit bei nur 80 km/h, die zudem nur sehr schwer erreicht werden konnten. Dafür stellten aber die Qualität der Verarbeitung und die Zuverlässigkeit die direkten Konkurrenten in den Schatten.
Erwähnenswert bei diesem Fahrzeug ist der zusätzliche Bremshebel an der Seite der Rückbank. Da das Betätigen des Bremspedals dem Fahrer überaus viel Kraft in den Beinen abverlangte, hatte der Hersteller eine Notbremse mit einem langen Hebel an der Seite des Fahrzeugs eingebaut. An diesem mussten die Fondpassagiere gegebenenfalls ziehen, um das schwere Gefährt zum Stehen zu bekommen.
De Maart

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