Mittwoch12. November 2025

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Santa Fe für Kultivierte

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Für Komfort statt Draufgängertum steht der Groß-SUV Santa Fe von Hyundai.

KOMFORT statt Draufgängertum

Drei Jahre nach Markteinführung hat Hyundai den Santa Fé noch einmal leicht überarbeitet und ausstattungs- und leistungsmässig aufgewertet und gleichzeitig das Umweltverhalten verbessert.

Santa Fé erinnert an Cowboys, endlose Wüste, Kakteen und Saloon-Schlägereien. Oder verwechsle ich das jetzt mit einer Kneipe hier in Luxemburg? Egal, dieser Santa Fé ist kein ungehobelter Cowboy mehr, eher ein angesehener Grossgrundbesitzer, der das Reiten seinen Leuten überlässt, manchmal auch der kessen Daisy aus dem Stall von Madame Louise.

Gut verträglich

Während einer längeren Testfahrt überzeugte der Santa Fé vor allem in puncto Komfort-Verhalten. Zu der überragenden Ausstattung in der Version „Executive“ und seinem Riesenplatzangebot auf der Rückbank, kommt ein gute Federungsabstimmung die jede Autobahn- und Landstrasse zu einem Vergnügen macht. Man nehme dazu einen durchzugsstarken 2,2 Liter Vierzylinder Diesel mit 200 PS, eine gut abgestufte Automatik, eine präzise Lenkung und schon fährt man entspannt und kultiviert wie ein kühles Bier nach Feierabend. Was Oma mit den Springerstiefeln dann prompt mit einem verächtlichen „So jung und schon so verweichlicht!“ quittierte.

Dann fuhr ich mit ihr ins Gelände, über ein paar Schotterstrassen und Schlammwege, die vom Regen aufgeweicht waren und dann plötzlich hatte sie nichts mehr an der Federung auszusetzen und meinte entschuldigend : „Hält sich ganz gut, der Junge und schiebt einen nicht permanent an die Decke!“ Der Santa Fé hat, in der Executive-Version, Allrad. der je nach Bedarf einen Teil der Kraft von vorne nach hinten abzweigt. Ein wirklicher Geländewagen ist er dennoch nicht, dafür wurde er nicht konzipiert. Mit seiner 6-Gang-Automatik fährt er sich wie eine Limousine, dementsprechend ist er auch ausgestattet.

Kuh und Kanne

Sein „Autonomous emergency breaking“ (AEB, Notbremsanlage) übernimmt im Notfall das Handeln für den Fahrer und tritt auf die Bremse, falls Letzterer, trotz aller akustischer Warnungen, nicht reagiert, um einen Aufprall mit einem Hindernis zu vermeiden oder zumindest den Impakt abzuschwächen. „Das ist für den Fall, dass Omas wie du über die Strasse gehen wo sie nicht sollen, nur um die Autofahrer zu ärgern…“ Als Antwort erhielt ich einen Schlag in die Magengrube, dann folgte ein Kinnhaken und zum Schluss rieb sie ihre Springerstiefeln auf meiner Nase. Als sie sich dann beruhigt hatte, fragte sie „Funktionniert das auch bei Kühen?“ Doch wir fanden keine, die sich auf unser Experiment einliess.

Also versuchten wir es mit einer Milchkanne, doch die war wohl zu klein um Hindernis zu sein und der ungebremste Aufprall beförderte sie meterhoch in eine Wiese, wo einige Kühe mittlerweile gelangweilt kauend unserem Vorgehen beiwohnten. Auch der zweite Versuch brachte nichts. „Da muss was Grösseres her, meinte Oma. Sollen wir es nicht mit der Telefonzelle vor der Kirche versuchen?“ Was wir dann taten und danach fluchtartig das Dorf verliessen, weil die Kamera der AEB-Anlage voller Schlamm war und nicht einmal die Kirche vor sich als Hindernis ausgemacht hätte. Ein glorreicher Rückzug drängte sich auf, dem wir auch Folge leisteten. Der Computer gab einen Durchschnittsverbrauch von gerade 8 Liter an, nach fast 400 km Autobahn, einem Geländeausflug und einem rasanten Abgang aus diesem Dorf…..