Mittwoch12. November 2025

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MG – Auch die Automobilbranche hat ihre „Untoten“

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In Großbritannien zeigt MG, dass selbst eine finanzieller Katastrophe nicht automatisch zum Untergang führen muss.

MG – Rettung über China?

ampnet – 12. Juni 2016. In der Geschichte des Automobils gibt es immer wieder Marken, die sich weigern zu verschwinden. Lancia klammert sich zurzeit noch an einen letzten Strohhalm, Borgward versucht, einen einst vertrauten, aber inzwischen weitgehend vergessenen Namen wieder zum Allgemeingut zu befördern, und in Großbritannien zeigt MG, dass selbst eine finanzieller Katastrophe nicht automatisch zum Untergang führen muss.

Der MG-Untergang begann mit dem Ende des britischen Abenteuers, auf das sich BMW eingelassen hatte. Im Jahr 2000 überließen die Bayern MG-Rover einem britischen Konsortium, das sich fünf Jahre später dem Insolvenzrichter stellen musste. Seltsamerweise hatte sich BMW zwar den Namen Rover gesichert, auf MG aber verzichtet – oder vielleicht einfach vergessen. Deshalb rollen die Erben des Rover 75 als Roewe von chinesischen Bändern.

Technik aus Birmingham

MG hat zwar seine technische Heimat noch immer in Birmingham und montiert dort auch die für britische Kunden bestimmten Modelle – doch die finanziellen Entwicklungen werden von China aus gesteuert. Im Jahr 2005 sicherte sich der chinesische NAC-Konzern die Marke, um 2007 selbst von SAIC-Gruppe übernommen zu werden.
Zwei Jahre geschah nichts, bis in China der erste MG auf die Straße rollte.

„Modern Gentleman“

Und dort standen die beiden Buchstaben nicht etwa für „Morris Garage“, sondern vielmehr für „Modern Gentleman“. Das mag für Europäer seltsam klingen, doch ist das Marketing der neuen Herren in erster Linie auf China ausgerichtet, und dort kennt man sich in der traurigen britischen Automobilgeschichte eben nicht aus. Außerdem wäre der ursprüngliche Markenname „Morris Garage“ für asiatische Zungen schwer auszusprechen.

Neben dem kleinen MG 3 und dem kompakten MG 6, die kaum aus der automobilen Masse herausragen, rollt jetzt das erste SUV der Marke, der GS, zu den Händlern. Vom neuen GS versprechen sich die Verantwortlichen einen deutlichen Schub . Der „wichtigste Markt für MG liegt in China“, erklärte der General Manager Zhang Xin von Nanjing Automobile im Jahr 2007 bei der Eröffnung der neuen Fabrikationsstätte in China. Die Fabrik hat eine Kapazität von 200 000 Automobilen.

MG GS mit 170 PS

Der GS, mit dem MG neue Höhen erreichen will, passt in das Segment der kompakten SUV. Den Antrieb übernimmt ein aufgeladener 1,5 Liter Turbo, der rund 170 PS leistet. Daneben sind auch ein Zweiliter-Benziner, der bereits auf dem chinesischen Markt eingesetzt wird und ein 1,9 Liter Diesel denkbar.