Frank Isenberg, Projektleiter, hatte früher immer vom BMW 2002 turbo geträumt, sich ihn aber nie leisten können. Jetzt, wo er das Projekt M2 Coupé erfolgreich zum Abschluss gebracht hat, ist er am Ziel seiner Träume. Der M2 Coupé ist ein Hochleistungssportler, der alle guten Gene des M3 geerbt hat, aus Kostengründen jedoch auf gewisse Zutaten verzichtet, die ihn preislich von seinem grösseren Bruder trennen.
370 PS und Sportausbildung
Der jüngste Spross des Sportablegers M im Clan BMW kommt mit besten Referenzen. Grundausbildungs-Zeugnis der M-Stufe, Pistentauglichkeit nach Nürburgring-Nordschleifen-Praktikum, Lizenz zum Rennen und absolute Strassentauglichkeit. Das hat man, wenn man ein Sportfahrwerk aus Aluminium besitzt, einen neuen Reihensechszylinder mit M Twin Power Turbo, drei Liter Hubraum und 370 PS, Sportabgasanlage (Doppelrohr, Junge, das kesselt!) und eine 7-Gang-Automatik (Doppelkupplungsgetriebe M DKG), ein aktives M Differenzial und M Compound Bremse. Im Innenraum erhält man Sportsitze, M Sportlenkrad und ein übersichtliches Interieur, das trotz des sportlichen Hochleistungsanspruchs nicht auf Eleganz und hochwertige Qualität verzichtet. Natürlich erhalten Sie den M2 auch mit manueller6-Gangschaltung, dann ist er allerdings zwei Zehntel langsamer beim Sprint von null auf hundert als die Automatik-Version, die es in 4,3 Sekunden schafft. Das sollten Sie wissen, bevor Sie sich Ihr Leben lang vorwerfen, die langsame Version gekauft zu haben.
Vom Nürburgring …
Die Rundstreckentauglichkeit des M2 Coupé wurde auf dem Nürburgring erprobt, Frank Isenberg gab erst dann Ruhe, als man eine Rundenzeit unter 8 Minuten fuhr. Ein Bekannter von mir, der wenig von Autos hält und mit seinem Fahrrad im Stadtverkehr alle Fussgänger, Autos und Rotlichtampeln eine Zumutung findet, meinte, er würde sich so ein Auto niemals kaufen und alle nickten, das wäre auch gut so und dann öffnete sich der Himmel, ein glänzender Strahl verschluckte ihn und er verschwand und wurde später als Keilriemen in einem 911 wieder geboren.
… auf den Hungaroring
Wir durften den M2 auf dem Hungaroring bei Budapest fahren, wo die Formel Eins bekanntlich einmal pro Jahr ihre Langeweile verströmt, wo Überholen anscheinend nicht möglich ist (ich dachte immer, Überholen wäre in der Formel Eins aus Sicherheitsgründen ohnehin verboten) und wo man im Kreise rumfährt, was aus den F-1 Primadonnas auch keine vergnügteren Menschen macht. Das Gefühl an Bord dieses M2 bei angemessener Geschwindigkeit (ich sage angemessen, ich bin Amateur und komme aus der Fiesta-Kreisklasse) ist nicht zu beschreiben, das Auto liegt fantastisch, bremst ganz toll ohne die Balance zu verlieren, ist präzise und leicht lenkbar und beschleunigt aus den Kurven mit einer Wucht, als wenn sich zwanzig Rugby-Spieler um ein Panini-Album streiten würden.
Für alle?
Also, ich würde jedem dieses Auto wünschen. Meinen Freunden, damit sie diesen Genuss mal erfahren können und meinen Feinden, weil sie diese Power niemals abseits der Rennstrecke so erleben dürfen und beim Dahinstottern auf unseren verstopften Strassen vor Wut und Langeweile ihr Handy verschlucken.
De Maart

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