Dienstag2. Dezember 2025

Demaart De Maart

NaturkatastropheMehr als 1.100 Tote bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Südostasien

Naturkatastrophe / Mehr als 1.100 Tote bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Südostasien
Indonesien, Bireun: Menschen gehen die Böschung eines Flusses hinunter, um ein Boot zu nehmen, nachdem eine Brücke in der Nähe während einer Überschwemmung eingestürzt ist Foto:Reza Saifullah/AP/dpa

Bei den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen infolge anhaltender sintflutartiger Regenfälle im Süden und Südosten Asiens sind nach jüngsten Behördenangaben mehr als 1.100 Menschen ums Leben gekommen.

Fast 600 Todesopfer wurden am Montag allein aus dem besonders schwer getroffenen Inselstaat Indonesien gemeldet, mehr als 330 weitere aus Sri Lanka. In beiden Ländern wurde die Armee zur Unterstützung der Überlebenden entsandt. Auch Thailand hat zahlreiche Flutopfer zu beklagen.

Vergangene Woche hielten anhaltender Monsunregen und die Auswirkungen von Zyklon „Ditwah“ die Region tagelang unerbittlich im Griff. Besonders betroffen sind neben Sri Lanka und großen Teilen der indonesischen Insel Sumatra der Süden Thailands und der Norden Malaysias. Der Dauerregen zwang verzweifelte Bewohner, sich auf Dächern festzuklammern und auf Rettung per Boot oder Hubschrauber zu warten. Ganze Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten.

„Ich habe nur noch die Kleider, die ich am Leib trage“, sagte der 28-jährige Misbahul Munir, bevor er in Tränen ausbrach. An der Nordspitze von Sumatra hatte er sich durch Wasser, das ihm bis zum Hals reichte, zum Haus seiner Eltern gerettet. Die Lage in den Notunterkünften beschrieb Munir als besorgniserregend. Dort seien Kinder und schwangere Frauen untergebracht und es gebe „keinen Strom mehr“.

„Das Schlimmste ist hoffentlich überstanden“, sagte Indonesiens Präsident Prabowo Subianto am Montag bei seiner Ankunft in Nordsumatra. Die Regierung konzentriere sich nun vorrangig darauf, schnellstmöglich die notwendige Hilfe zu leisten, insbesondere für die von der Versorgung abgeschnittenen Gebiete.

Die Regierung entsandte drei Kriegsschiffe und zwei Krankenhaus-Schiffe in die am schwersten betroffenen Regionen, wo viele Straßen auch am Montag unpassierbar waren. Noch immer werden in Indonesien mehr als 500 Menschen vermisst. Anders als in Sri Lanka wurde jedoch weder der Katastrophenfall ausgerufen noch internationale Unterstützung angefordert.

Auch Thailand betroffen

In Sri Lanka meldeten die Behörden am Montag mindestens 340 Todesopfer infolge der von Zyklon „Ditwah“ ausgelösten sintflutartigen Regenfälle. Viele Menschen würden noch immer vermisst.

In Sri Lankas Hauptstadt Colombo waren die nördlichen Viertel infolge des raschen Anstiegs des Flusses Kelani überflutet worden. Über Nacht erreichte das Hochwasser seinen Höchststand. Da es mittlerweile aufgehört hat zu regnen, hofften die Menschen auch auf den Rückgang des Wassers. Einige Läden und Büros öffneten bereits wieder.

Sri Lankas Staatschef Anura Kumara Dissanayake hatte die von Zyklon „Ditwah“ ausgelöste Katastrophe am Samstag in einer Rede als „die schlimmste in unserer Geschichte“ bezeichnet. Er sicherte zu, alle von der Flut betroffenen zerstörten Gebiete wiederaufzubauen.

„Wir erleben jedes Jahr kleinere Fluten, aber das hier ist etwas anderes“, sagte der 37-jährige Kurierfahrer Dinusha Sanjaya. „Es ist nicht nur die Menge des Wassers, sondern auch, wie schnell alles unterging.“

Auch in Thailand führte der Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Dabei kamen nach jüngsten Behördenangaben mindestens 176 Menschen ums Leben. Die Behörden sprachen am Montag von einer der schwersten Überflutungen in dem südostasiatischen Land seit zehn Jahren.