Dienstag2. Dezember 2025

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KäerjengGemeinde setzt erste Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung um

Käerjeng / Gemeinde setzt erste Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung um
Der Blick auf die rue Continentale zeigt, wie eine Kommune sich gegen die Verkehrslast wehrt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Während die Umgehungsstraße für Käerjeng seit Jahrzehnten auf sich warten lässt, greift die Gemeinde nun selbst durch – mit Fahrbahnverengungen, Berliner Kissen und Sackgassen. Bürgermeister Michel Wolter (CSV) spricht über die Verkehrssituation.

Käerjeng bremst den Verkehr aus. Am Dienstag postete Bürgermeister Michel Wolter (CSV) auf Facebook Bilder von neuen Berliner Kissen in der rue Continentale und in der rue de la Chiers in Linger. Dazu schrieb er: „Et ass lo do eriwwer mam Gerenns.“ Im Gespräch mit dem Tageblatt erklärt Wolter, dass es weit mehr als nur um Berliner Kissen gehe: „Es ist ein Gesamtkonzept, um die Verkehrssituation in Käerjeng neu zu gestalten und die Lebensqualität zu verbessern.“ Die Umsetzung hat vor einem Jahr begonnen. Es wurden Viertel abgeschottet, Fahrbahnen verengt und Schwellen platziert. Wolter zufolge wird teilweise auf zeitlich befristete Maßnahmen zurückgegriffen. So soll zum Beispiel die rue de Sélange in Küntzig mit einem Berliner Kissen ausgestattet werden, „bis wir die Straße komplett als Sackgasse ausweisen“.

Käerjeng hat ein Verkehrsproblem. Das ist seit Jahrzehnten bekannt. Die Gemeinde mit rund 6.000 Einwohnern leidet vor allem unter dem ständigen Durchgangsverkehr. Die Stickstoff- und Lärmbelastung sind hoch. Das hat Folgen für die Gesundheit. Eigentlich sollte längst an einer Umgehungsstraße gebaut werden, doch noch sind nicht alle Grundstücke erschlossen. Im Jahr 2018 wurde im Parlament das Finanzierungsgesetz für die Umgehungsstraße gestimmt. Wolter, der seit 1984 Abgeordneter ist, sagte damals erleichtert: „Seit 40 Jahren in der Diskussion, seit 30 Jahren versprochen, nach dieser Abstimmung wird der ‚Contournement vu Käerjeng’ in den nächsten Jahren Realität.“ Sieben Jahre danach ist noch kein Bagger aufgetaucht.

„Shared Space“ in drei Jahren

Michel Wolter, Bürgermeister von Käerjeng
Michel Wolter, Bürgermeister von Käerjeng Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

In der Zwischenzeit nahmen die Gemeindeverantwortlichen die Zügel selbst in die Hand. 2024 wurde im Gemeinderat ein Konzept für die Verkehrsberuhigung vorgestellt. Zweieinhalb Jahre lang wurde an dem Plan gearbeitet, dessen Umsetzung vom Schöffenrat auf 5,2 Millionen Euro beziffert wurde. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass der Durchgangsverkehr entweder ganz aus einzelnen Vierteln verschwindet oder zumindest gedrosselt wird. Die Ursachen für die teils hohen Geschwindigkeiten sieht Wolter in den schnurgeraden Straßen und in der Hektik des Alltags: „Wir leben in einer Welt, in der alles schnell gehen muss, und sobald es sich ergibt, wird auf das Gaspedal getreten.“

Hinzu komme, dass fortgeschrittene Navigationsdienste wie Waze Verkehrsprobleme immer weiter verlagern würden, sagt Wolter. „Wenn man heutzutage eine Maßnahme ergreift, um an einem Ort weniger Verkehr zu haben, dann schickt Waze die Fahrer genau dahin. Das bedeutet, wir müssen ganze Viertel dichtmachen, damit Waze nicht mehr dorthin verweist.“ 

Derzeit führe die Gemeinde Gespräche mit dem Staat, um stellenweise Genehmigungen für Tempo-30-Zonen auf den Hauptstraßen zu erhalten. Ein allgemeines Tempo 30, wie es derzeit in Leudelingen diskutiert wird, lehnt Wolter jedoch ab: „Auf den Hauptstraßen, abgesehen vom Ortskern, sollen die Leute mit 50 km/h fahren können, um die Ortschaften zu verlassen. Das soll den Verkehrsfluss garantieren.“ Apropos Ortskern: Am Donnerstagmorgen wurde einstimmig der Bau eines „Shared Space“ in der Ortsmitte von Uewerkäerjeng beschlossen. Wenn alles nach Plan verläuft, wird er bis 2028 für 5,4 Millionen Euro fertiggestellt.

LeCze
4. Oktober 2025 - 17.26

Masse abbremsen und wieder beschleunigen im Stop and Go benötigt viel Energie und führt zu hohem Spritverbrauch und ist Klimaschädlich! Obwohl ich vergaß die fahren ja jetzt elektrisch.🧐🤔😉😜😱

Jemp
3. Oktober 2025 - 18.57

Die "Verkehrsberuhigungen" erzeugen im Allgemeinen eine Verdoppelung des Verkehrslärms. Da sind vor allem die Laster und Busse, die viel Krach verursachen, wenn sie andauernd stehenbleiben und wieder anfahren müssen. Viele Laster scheppern und klappern auch in ohrenbetäubender Weise, wenn sie langsam über die Berliner Kissen fahren. Viele Tuning-Fans toben sich in solchen Zonen aus, indem sie mit Vollgas von einer Engstelle zur andern donnern und dann beim Entschleunigen vor der nächsten Hürde den Auspuff knallen lassen. Dazu kommen im Sommer noch die Presslufthammer-Harleys, die von diesen Kissen gar nicht abgebremst werden, weil sie daneben vorbei fahren und die Autos links und rechts überholen. Verkehrsberuhigung vergrößert die Lärmbelästigung der Anwohner und trägt auch wenig zur Verkehrssicherheit bei, weil sich in beruhigten Zonen auch die Radfahrer sich noch mehr Regelverstöße erlauben als auf normalen Straßen und die Fußgänger noch öfters ohne sich umzuschauen auf die Straße laufen. "Verkehrsberuhigung" erhöht die Unfallzahlen.

Grober J-P.
3. Oktober 2025 - 9.35

"Berliner Kissen". Gibt es nix besseres? Gestern in der Kaerjengerstrooss in Schouweiler, alter Golf fährt sachte über die "Kissen" danach mit Vollgas bis zum nächsten Kissen, Rauchwolke von 300 m mindestens, herrlich der Geruch.
Rue de Sélange „bis wir die Straße komplett als Sackgasse ausweisen“. Danach die rue de Messancy, die rue de Guerlange und später die E44, Vollsperrung wegen "Dauerstau"? Fragen Sie mal ihren Freund Jean-Marie ob der ...........vielleicht eine Brücke übern Wax hinweg nach Athus bauen lassen........?
Ach H. Wolter, einfach mal das Dorf untertunneln. Vor grauer Zeit war das ja mal als Alternative......, die E13 untendurch, hatte damals keine Anhänger gefunden, warum wohl?

Phil
3. Oktober 2025 - 9.31

De Mischi huet, wéi soll vill aner "Verkehrsexperten" nach guernet gemierkt an begraff, dass déi ganz Schikanerei mat Verengungen, Inselen, Plaquen, Hubbel bei den Leit just de Contraire bewierkt wat sie gären hätten. Déi vill Collisiounen vun d'Gefierer déi net laanschteneen kommen sin de Bewäis an schwätzen eng aner Sprooch! Dat Bremsen, aneren Gang huelen, rem ufueren usw. irritéiert d'Leit juste nach méi, mecht sie nervös an haseleg.
Wou sot den Kolleg frontalier: "C'est débile de croire qu'ils vont augmenter la sécurité en mettant des blocs de béton au milieu et aux abords de la route!"

RCZ
3. Oktober 2025 - 8.10

Tempo 30, das ist echt schnell, wenn man nach 16 Uhr im Feierabendstau im Stop and Go nicht Mal auf 10 km/h kommt . Da ist Radfahrer und Fußgänger flotter unterwegs!🧐🤔😜😉😱