Mittwoch12. November 2025

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LeichtathletikBangen um die WM: Charel Grethen erwischt bei den Landesmeisterschaften keinen guten Tag

Leichtathletik / Bangen um die WM: Charel Grethen erwischt bei den Landesmeisterschaften keinen guten Tag
Charel Grethen holte zwar den Titel, allerdings nicht in der erhofften Zeit Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Charel Grethen bekam die Unterstützung, die er brauchte, aber nicht das Ergebnis, das er erhofft hatte. Ruben Querinjean stellte sich am Samstag bei den Landesmeisterschaften im 1.500-Meter-Rennen in den Dienst seines Teamkollegen und machte das Tempo. Doch auf den letzten Metern wurde deutlich, wie schwer der Weg zur Weltmeisterschaft noch ist.

Ruben Querinjean, eigentlich auf den 3.000 Metern Hindernis zu Hause, übernahm bei den Landesmeisterschaften das Tempomachen für Charel Grethen und hielt die Geschwindigkeit bis zur Marke von 1.200 Metern hoch – so hoch, wie es bei Wind und nasser Bahn möglich war. „Ich wollte Charel so lange wie möglich ziehen, damit er in Richtung 3:36 oder 3:37 kommt“, sagte Querinjean nach dem Lauf. „Aber die Bedingungen waren nicht ideal.“

Grethen zeigte sich für die Hilfe dankbar: „Es war abgesprochen mit Ruben, dass er mir hilft, so weit wie er kann. Dass er bis 1.200 Meter durchgezogen hat, ist wirklich top. So einen Tempomacher findet man nicht oft.“ Die erhoffte Zeit blieb am Ende aber trotz der Unterstützung aus.

Grethen absolvierte die erste Hälfte des Rennens noch solide, doch dann verlor er den Rhythmus. „Bis zur 800-Meter-Marke habe ich mich ganz okay gefühlt, dann kam ein Loch. Ich weiß nicht warum, aber danach habe ich mich nicht mehr gut gefühlt“, sagte er enttäuscht. „Es ist wie schon die ganze Saison: Einige Rennen waren okay, andere wirklich nicht gut. Heute war leider wieder ein schlechter Tag.“

Probleme in der zweiten Rennhälfte

Gerade der letzte Abschnitt bereitete ihm wie schon öfter in diesem Jahr Probleme. „Die letzten 150 Meter waren während der ganzen Saison schon problematisch. Heute war es sogar noch früher. Die Rennen, die gut waren, waren die, bei denen ich wenigstens am Ende noch halbwegs mitgehen konnte. Das war heute nicht der Fall.“

Dabei ging es Grethen nicht in erster Linie um die direkte Erfüllung der WM-Qualifikationsnorm von 3:33,00 Minuten, sondern eher um wertvolle Punkte für das World Ranking. Eine gute Zeit hätte ihn in diesem vorangebracht. „Das wäre ein großer Schritt in Richtung Weltmeisterschaft gewesen“, sagte er. „Leider hat das nicht geklappt.“ Der Landesmeistertitel in 3:41,79 Minuten war am Ende nur ein kleiner Trost.

Trotzdem will sich Grethen nicht zu sehr unter Druck setzen. „Ich bin relativ gelassen ins Rennen gegangen“, sagte er. „Ich habe mittlerweile etwas Erfahrung. Aber klar, das nächste Rennen wird sehr ausschlaggebend sein.“ Dieses findet bereits am Mittwoch in Polen statt. Danach war eigentlich ein Trainingslager in St. Moritz geplant. Nun ist offen, ob davor nicht noch ein weiteres Rennen notwendig sein wird, um im Ranking genügend Punkte zu sammeln. „Mit meiner Leistung bei den Landesmeisterschaften wird es sehr eng. Aber es kann noch in beide Richtungen gehen“, so Grethen. „Man muss in den nächsten Tagen schauen, wie es weitergeht.“

Für Querinjean läuft dagegen alles nach Plan. Für die WM ist er über 3.000 m Hindernis bereits qualifiziert. Am Sonntag reiste er zum letzten Feinschliff nach Font Romeu ins Höhentrainingslager. Dass er zuvor als Tempomacher eingesprungen war, sieht er als selbstverständlich. „Ich wollte bei den Landesmeisterschaften keinen Hindernislauf machen, das wäre zu viel gewesen. Heute war perfekt, um Charel zu helfen.“