Dienstag2. Dezember 2025

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HesperingenAuf zum Holleschbierg und noch viel weiter: Aufzug und Radweg stehen bereit

Hesperingen / Auf zum Holleschbierg und noch viel weiter: Aufzug und Radweg stehen bereit
Der Aufzug in Hesperingen ist seit Donnerstag in Betrieb Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Eine neue Bürgermeisterin, ein neuer Schöffe … und zwei Einweihungen – und das alles an einem Tag. In Itzig wurde die neue Radverbindung vorgestellt und in Hesperingen ging der Fahrstuhl zum Holleschbierg in Betrieb.

Hesperingen war am Donnerstag in Feierlaune. Am Morgen vereidigte Innenminister Léon Gloden (CSV) Diane Adehm (CSV) als neue Bürgermeisterin und Jean Theis (CSV) als neuen Schöffen. Anschließend wurden am Nachmittag im Beisein der Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten Yuriko Backes (DP) gleich zwei Infrastrukturen zur Förderung der sanften Mobilität eingeweiht. Am Ende des Tages war es der bisherige Bürgermeister Marc Lies, der das Band mit der Schere durchschneiden und die Begrüßungsrede halten durfte. 

In seiner Rede am Donnerstagabend ging Lies auf die Investitionen in die Fahrradinfrastruktur ein. Er betonte, dass der Ausbau des Radnetzes Autofahrern eine Alternative bieten und zugleich die Sicherheit für Radfahrer erhöhen würde. Als Beispiele nannte er den Radweg zwischen Hesperingen und der Tramstation auf Howald, das Waldstück zwischen Itzig und Contern sowie die Verbindung an der Feuerwehrkaserne vorbei zwischen Hesperingen, Alzingen und Itzig. 

Radweg: praktische Verbindung

Am Donnerstagnachmittag wurde nun der Radweg in Itzig eingeweiht, der vom Plateau aus, am Tennisclub vorbei, eine Verbindung zum nationalen PC1 im Alzettetal herstellt. Zwischen der ersten Machbarkeitsstudie des Projekts am 11. Juni 2018 und der Fertigstellung vergingen sieben Jahre. Der Grund: bürokratisches Hickhack. Zwar wurden im März 2019 bereits die Beihilfen vom Mobilitätsministerium genehmigt, doch im April 2021 stellte sich heraus, dass die erforderliche Ökobilanz fehlte. Eingriffe in die Natur müssen bilanziert werden und mit sogenannten Ökopunkten entschädigt werden. Am 10. Februar 2022 teilte das Umweltministerium der Gemeinde mit, dass es den Bau des geplanten Radweges ablehne. Daraufhin entschied der Gemeinderat von Hesperingen am 6. Mai 2022, die Ablehnung vor dem Verwaltungsgericht anzufechten. Erst am 8. November 2022 erteilte das Umweltministerium schließlich doch die notwendige Bauerlaubnis.

Der neue Fahrradweg besteht aus Betonplatten
Der neue Fahrradweg besteht aus Betonplatten Foto: Editpress/Georges Sold

Marc Lies bezifferte die Kosten auf 1,2 Millionen Euro für eine Gesamtlänge von 1,7 Kilometern. Die Gemeinde wurde zudem finanziell vom Wirtschafts- und Mobilitätsministerium unterstützt, sodass die Hälfte der Kosten vom Staat übernommen wurde. Lies kritisierte jedoch, dass die Kommune gleichzeitig 129.453 Euro für die Ökopunkte zahlen musste, was für ihn schwer nachzuvollziehen sei. Schließlich würde der Waldweg auf derselben Trasse schon seit mindestens 50 Jahren existieren. Die Zahlung der Ökopunkte steht Lies zufolge nur in Verbindung mit der Finanzierung des neuen Radweges. Er ging diesbezüglich nicht darauf ein, dass der neue Weg durch den Wald aus massiven Betonplatten besteht.

Einen kleinen Haken gibt es für diejenigen Nutzer, die mit dem Drahtesel nicht bis ganz hinauf zum Itziger Plateau-Viertel möchten: In der ashaltierten „Verlängerung“ der neuen Radwegtrasse in Richtung der Landstraße Sandweiler-Itzig – einer praktischen Direktverbindung – wurden kürzlich am oberen und unteren Ende Barrieren über die gesamte Wegbreite, ohne „Durchlass“, angebracht, was nicht jeden Radler erfreuen dürfte. 

Lift: Imposanter Bau für sanfte Mobilität

Die zweite Einweihung fand im Zentrum von Hesperingen statt. Nach fast zehn Jahren auf dem Reißbrett steht der imposante, 38 Meter hohe Aufzugbau aus Beton, Stahl und Aluminium im Kern der Ortschaft. Damit wurde eine direkte und barrierefreie Verbindung zwischen dem Ortskern und dem Holleschbierg hergestellt. Marc Lies zufolge wurde mit der bräunlichen Farbe darauf geachtet, dass sich der Turm in seine Umgebung, zu der die gegenüberliegende Burg gehört, einfüge. Jean-Luc Wagner vom Architekturbüro WW+ ergänzte, dass sich die Aussichtsplattform in einer Höhe von 28 Metern befinde. Die Passage hingegen wurde so gestaltet, dass sie möglichst wenig Sicht auf die anliegenden Grundstücke gewähren soll.  

Etwa 25 Personen passen gleichzeitig in den Fahrstuhl, der seit Donnerstag in Betrieb ist. Auch für die Mitnahme von Fahrrädern ist ausreichend Platz. Laut Marc Lies soll später noch eine „bikebox“ am Fuß des Aufzugs entstehen, in der die Fahrräder abgestellt werden können. Zum Fahrstuhl gehört außerdem eine barrierefreie Toilette. Beides ist täglich von 6 bis 23.30 Uhr geöffnet. Auf diese Betriebszeiten habe man sich aus Sicherheitsgründen verständigt, erklärte Bürgermeisterin Diane Adehm am Donnerstag im Gespräch mit dem Tageblatt. Ebenfalls zur Sicherheit sollen mehrere Kameras im Aufzug und im Treppenhaus beitragen. Letzteres ist nachtsüber beleuchtet, wodurch der Turm von weitem sichtbar ist.

165 Stufen

„Die Idee war, dass Besucher ihr Auto oben auf dem Holleschbierg parken können, wenn sie das Zentrum besuchen wollen“, sagte Adehm. Es sei ihr jedoch klar, dass sich einige Restaurant- oder Cafébesucher auf den Rückweg begeben müssen, wenn der Fahrstuhl bereits geschlossen ist. Aus diesem Grund würden die Öffnungszeiten eventuell noch angepasst. Das Treppenhaus mit den 165 Stufen wird dagegen immer zugänglich bleiben.

Der Turm des Aufzugs ragt wuchtig über den Dächern empor
Der Turm des Aufzugs ragt wuchtig über den Dächern empor Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Nachdem das Architekturbüro WW+ im Jahr 2016 mit seinem Projekt überzeugt hatte, begannen die Planungsarbeiten 2018. Eine Herausforderung war laut Lies der Umgang mit der Grünzone, die der Aufzug durchqueren sollte. Er sei schließlich so gebaut worden, dass die obere Passage schräg an den Bäumen vorbeigeht, um diese zu schützen. Am 19. Juli 2021 stimmte der Gemeinderat das Budget von sechs Millionen Euro. Inzwischen würde die Kommune jedoch mit etwa sieben Millionen Euro rechnen, sagte Roger Langers am Donnerstagabend dem Tageblatt. Dies sei auf Preiserhöhungen bei den verbauten Materialien zurückzuführen, darunter Stahl und Aluminium. Langers ist Leiter des „Service de l’urbanisme“ in Hesperingen.

Die Opposition im Gemeinderat sieht die Fertigstellung des Aufzugs mit gemischten Gefühlen. Während Stephen De Ron („déi gréng“) die Anbindung zum Sportplatz auf dem Holleschbierg überwiegend positiv sieht, stellt Mathis Godefroid (LSAP) das Kosten-Nutzen-Verhältnis infrage. Dennoch kann auch Godefroid sich vorstellen, dass der Aufzug für viele eine praktische Verbindung zwischen Holleschbierg und Dorfzentrum darstellen wird.

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