Mittwoch12. November 2025

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Conference LeagueWarum Koray Özcan das Spiel in Dundee „nie vergessen wird“

Conference League / Warum Koray Özcan das Spiel in Dundee „nie vergessen wird“
Torhüter Koray Özcan ließ sein Können mehrmals aufblitzen Foto: UNA Strassen

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Nach dem abgelieferten Kampf über 90 Minuten und die Art, wie man dem Gegner die Stirn geboten hat, war man im Strassener Lager zufrieden mit der gezeigten Leistung gegen den letztjährigen Tabellenvierten aus Schottland.

„Ich habe der Mannschaft in der Umkleidekabine gesagt, dass ich stolz auf sie bin. Aber nicht nur mit den elf Spielern, die begonnen haben, sondern mit dem ganzen Team. Nach den Einwechslungen hatten wir keinen Leistungsabfall, was zeigt, dass jeder Spieler bereit war“, so Stefano Bensi nach der Partie. Stürmer Nico Perez musste bis zur 68. Minute auf seinen Einsatz warten. „Wir wollten nicht zu viele Risiken beim Stand von 0:1 eingehen. Deshalb wurde Perez erst zu diesem Zeitpunkt eingewechselt, und weil wir wussten, dass es noch ein Rückspiel gibt. Er bleibt ein außergewöhnlicher Spieler. Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Die offensiven Wechsel (Romeyns und Sever) am Spielende sind meine Art des Fußballs. Wir parken den Bus nicht vor unserem Tor. Wir wussten, dass es schwer wird. Dennoch gingen wir kein unnötiges Risiko ein.“ Er fügte hinzu: „Ein kleines Detail hat den Unterschied gemacht. Man hat gesehen, dass wir sowohl physisch und taktisch als auch technisch auf der Höhe waren. Wir müssen aber versuchen, die Aktionen besser auszuspielen und zu beenden. Wir waren auf Augenhöhe mit den Schotten, was mich zuversichtlich für das Rückspiel stimmt.“

Einer der eingewechselten Spieler war das 18-jährige Nachwuchstalent Lukas Sever. Vor drei Monaten hielt er noch den Pokal der Coupe du Prince in den Händen, am Donnerstagabend vertraute ihm Bensi und wechselte ihn für 13 Spielminuten ein. „Natürlich ist es mein Ziel, solche Abende und solche Spiele zu erleben, auf einem solchen Spielfeld bei dieser Atmosphäre auflaufen zu dürfen. Wir haben gezeigt, dass wir das Niveau haben, um gegen solche Gegner mitzuhalten. Natürlich wollten wir den Ausgleich erzielen.“

Keine 12.000 im Rücken mehr

Bensi bleibt jedenfalls optimistisch. „In Luxemburg werden die Schotten nicht 12.000 Leute in ihrem Rücken haben, um sie nach vorne zu pushen.“ Auch Stürmer Zakary Hadji geht davon aus, dass sich im Rückspiel ein anderes Bild zeigen wird, weil „Dundee nicht vor seinen zahlreichen Fans spielt“. Er gestand aber auch: „Beim Einlaufen lief mir ein Schauer über den Rücken.“ 

Der Torhüter von UNA-Strassen, Koray Özcan, der bereits zu Beginn des Spiels mit einer Glanzparade den Rückstand verhinderte und insgesamt mit seiner Darbietung die Schotten fast zum Verzweifeln brachte, wurde beim Gegentor auf dem falschen Fuß erwischt. „Beim Torschützen erkennt man den Unterschied zwischen einem BGL-Ligue-Spieler und einem Profifußballer. Wir haben nicht verdient, zu verlieren. Wir haben die beste Leistung von allen luxemburgischen Vertretern im Europapokal in dieser Saison gezeigt. Es ist ein schönes Bild für den Luxemburger Fußball und für den Verein aus Strassen. Ich glaube, dass nicht viele Menschen vor 15.000 Zuschauern ein Spiel bestreiten. Es ist ein Moment, den ich nie im Leben vergessen werde.“

Zachary Hadji, der Mitte der ersten Hälfte fast die Möglichkeit hatte, allein auf das gegnerische Tor zu laufen, erkannte die Körperlichkeit des Gegners an. „Die Abwehrspieler waren wirklich stark, und in dieser Szene bin ich schneller“, sagt Hadji über die angesprochene Szene. „Aber er bringt seinen Arm dazwischen. Natürlich sind wir frustriert, dass wir das Spiel verloren haben. Aber wir haben alle Chancen im Rückspiel. Wir haben den Gegner vor Aufgaben gestellt, die er möglicherweise nicht von uns erwartet hatte.“

Die Abwehrspieler waren im Tannadice Park unter ständigem Druck. Neuzugang Tim Hall sah man den fehlenden Spielrhythmus nicht an. „Es fühlte sich besser an, als ich dachte. Ich war zwei Wochen verletzt und im Testspiel am vergangenen Wochenende stand ich nur 70 Minuten auf dem Platz. Beim Gegentor sah ich nicht gut aus, aber es zeigt das höhere Niveau des Gegners. Wir haben die Standardsituationen gut verteidigt. Wir hatten sie gefährlicher eingeschätzt bei ruhenden Bällen. Es ist frustrierend, dass wir so ein Gegentor aus dem Spiel heraus kassieren.“ 

Für UNA-Kapitän Denis Agovic war es seines Erachtens sein bestes Spiel im Strassen-Dress, vor allem auf defensiver Ebene. „Wir haben gut verteidigt und gut gespielt, vor allem in der ersten Hälfte. Dann bekommen wir das Gegentor kurz nach der Halbzeit, was uns natürlich wehtut. Wir haben versucht, das Loch in der gegnerischen Verteidigung zu finden, aber sie haben gut dagegengehalten. Im Offensivbereich hat uns einfach der letzte Pass und der Abschluss gefehlt. Im Rückspiel müssen wir öfters das Eins-gegen-eins suchen und versuchen, in den gegnerischen Strafraum zu kommen.“ Kurz vor Spielende hielten die UNA-Anhänger den Atem an, als der Kapitän auf Höhe der Eckfahne seinen Gegenspieler wegstieß. „Ich bin ehrlich, ich habe ihm einen Schlag gegeben, weil er mir auf den Fuß getreten war. Ich war ein wenig frustriert. Ich hatte etwas Angst, die Rote Karte zu bekommen. Der Schiedsrichter beließ es zum Glück bei Gelb …“ Und bei der Möglichkeit, das Ergebnis nächste Woche in Differdingen zu drehen.