Die Spiele der Kleinen Europäischen Staaten sind für die luxemburgischen Tennisspieler immer ein besonderes Event. „Wir schätzen es sehr“, sagt Claudine Schaul, die das FLT-Team wie schon 2023 als Betreuerin begleitet. „Das Teamgefühl und die Stimmung, die dort aufkommt, hat man ansonsten als Tennisspieler nur selten. Man ist meistens alleine unterwegs. Daher ist es schon ein Highlight.“ Ein Highlight, an dem allerdings nicht jeder teilnehmen kann.
Luxemburgs Nummer eins im Herren-Tennis, Chris Rodesch, tritt die Reise nach Andorra nicht an. Er hat derzeit andere Prioritäten. Nachdem er in dieser Woche an der Qualifikation der French Open teilgenommen hat, liegt sein Fokus nun auf den Vorbereitungen für Wimbledon. „Chris wäre natürlich unsere erste Wahl gewesen, aber es wäre nicht förderlich, ihn zwischen Roland Garros (auf Sand) und Wimbledon (auf Gras) noch auf einem dritten Belag in Andorra spielen zu lassen“, erklärt Schaul. „Das würde für seine Karriere keinen Sinn machen.“
Im Vergleich zur letztjährigen Ausgabe bleibt das luxemburgische Aufgebot daher unverändert. Angeführt wird die Delegation erneut von Alex Knaff und Marie Weckerle und durch Raphael Calzi und Eléonora Molinaro komplettiert. „Die Kriterien des COSL sind die Top 750 der Weltrangliste“, erläutert Schaul. Diese Vorgabe erfüllen aktuell nur Knaff (ATP 600) und Weckerle (WTA 619). Um beide jedoch auch in den Doppelwettbewerben einsetzen zu können, wurden Calzi (ATP 1.705) und Molinaro (WTA /) ebenfalls nominiert.
Bei den JPEE 2023 in Malta hatte die FLT-Delegation Silber im Damen- und Mixed-Doppel sowie Bronze im Herren-Doppel geholt; zudem gewann Weckerle Bronze im Einzel. In Andorra möchte man sich nun weiter steigern – und vielleicht die erste Goldmedaille seit 2019 ins Visier nehmen. Besonders Knaff ist derzeit in starker Form und konnte im März den dritten ITF-Titel seiner Karriere feiern. „Er hat auch im Davis Cup gezeigt, was für Gegner er schlagen kann. Er hat definitiv eine Chance im Einzel, aber auch im Doppel“, so Schaul.
„Auch Marie ist mit konstanten Leistungen auf der Tour unterwegs und kann ein gutes Resultat machen. Eléonora ist zwar nicht mehr auf der Tour, hat aber immer noch ein solides Niveau. Beide werden ihre Chancen haben.“ Vieles hängt dabei auch davon ab, welche Spieler die anderen Nationen ins Rennen schicken. Das ist wenige Tage vor dem Turnierstart noch unklar. „Aber es wird auf jeden Fall nicht unmöglich sein, besser abzuschneiden als bei der letzten Ausgabe und etwas Gutes zu erreichen.“
Für die beiden Damen dienen die Spiele zudem als Vorbereitung auf den Billie Jean King Cup im Juni, wo Luxemburg auswärts in Moldawien antreten wird. „Es ist eine gute Gelegenheit, um in einer Wettkampfsituation auf einem guten Niveau Routine ins Doppel zu bekommen“, betont Schaul, die insgesamt eine positive Entwicklung des Tennis-Wettbewerbs bei den JPEE beobachtet. „Auf sportlichem Niveau war die Konkurrenz bei den letzten Ausgaben stärker als davor. Man sieht, dass das Niveau steigt und sportlich interessanter wird. Ich gehe davon aus, dass das diesmal ähnlich sein wird.“
Tennis (vier Athleten)
Männer: Raphael Calzi (Einzel, Herren-Doppel), Alex Knaff (Einzel, Herren- und Mixed-Doppel)
Frauen: Eléonora Molinaro (Einzel, Damen-Doppel), Marie Weckerle (Einzel, Damen- und Mixed-Doppel)
Betreuer: Thibaud Jacques, Claudine Schaul
Schiedsrichter: Julien Viscogliosi
De Maart

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