Mittwoch12. November 2025

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Handball22:35-Niederlage: Tschechen bestrafen Luxemburgs Fehler eiskalt

Handball / 22:35-Niederlage: Tschechen bestrafen Luxemburgs Fehler eiskalt
Der FLH-Angriff um Lé Biel scheiterte immer wieder an der tschechischen Abwehr und Torhütern Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Das letzte Heimspiel der EM-Qualifikation ist für Luxemburgs Handball-Nationalmannschaft enttäuschend verlaufen. Gegen Tschechien unterliefen der FLH-Auswahl viele Fehler, die eiskalt bestraft wurden. Am Ende eines gebrauchten Abends stand eine 22:35-Niederlage.

„Wir haben einfach zu wenig gezeigt“, fasste Adel Rastoder das Spiel zusammen. Die FLH-Herren waren gegen Tschechien zwar von Anfang an Außenseiter, hatten aber nach einer starken Leistung im Hinspiel die leise Hoffnung auf einen Überraschungscoup. „Um diesen zu schaffen, hätten wir aber von Beginn an in der Verteidigung härter zugreifen und sie zu Fehlern zwingen müssen“, sagte Rastoder: „Das ist uns nicht gelungen.“

Das Spiel begann für Luxemburg schon nicht gut. Bereits nach 45 Sekunden traf Ben Weyer mit dem ersten Wurf des Spiels den gegnerischen Torhüter am Kopf – die Schiedsrichter übersahen dabei allerdings, dass der FLH-Kapitän beim Abschluss von zwei gegnerischen Spielern gestoßen wurde und stellten ihn für zwei Minuten vom Platz. Nach diesem frühen Schock fanden die „Roten Löwen“ nur schwer ins Spiel.

Lé Biel erzielte erst in der sechsten Minute das erste Tor für die FLH-Auswahl – da aber auch die Tschechen noch ihre Schwierigkeiten hatten, stand es zu diesem Zeitpunkt nur 1:2. Die „Roten Löwen“ schienen danach kurzzeitig besser ins Spiel zu finden – und als Herrmann zwei Angriffe der Tschechen hintereinander parierte, konnten Loïc Kaysen und Felix Werdel die Luxemburger sogar mit 3:2 in Führung bringen.

Doch als Weyer in der neunten Minute bereits seine zweite Zeitstrafe erhielt, kippte das Momentum erneut zugunsten der Tschechen – auch weil die Luxemburger im Angriff nun zunehmend unaufmerksam wurden und sich viele Fehler leisteten. „Wir sind undiszipliniert geworden. Das wird auf diesem Niveau sofort bestraft“, so Rastoder.

Mit angezogener Handbremse

Beim Stand von 5:9 in der 17. Minute reagierte Handschke mit einer Auszeit. Doch Tschechien nutzte in der Folge drei weitere Luxemburger Fehlversuche gegen Torhüter Hrdlicka und erhöhte auf 12:5. Nach sieben torlosen Minuten erzielte Guden erst in der 21. Minute den nächsten Luxemburger Treffer zum 6:12. Doch der FLH-Angriff tat sich auch danach gegen die starke tschechische Abwehr weiter schwer und verlor immer wieder den Ball. Bis zur Pause wuchs der Rückstand auf 8:19 an – eine Vorentscheidung war damit eigentlich schon gefallen.

„Es hat heute einfach nicht gepasst“, blickte Tom Krier auf die erste Halbzeit zurück. „Wir bekamen durch unsere Fehler fünf, sechs Konter nacheinander geschossen. Das hat uns runtergezogen. Sich davon zu erholen, ist extrem schwer.“

Für die „Roten Löwen“ ging es nun darum, in der zweiten Halbzeit weiterzukämpfen, um die Coque doch noch erhobenen Hauptes zu verlassen. Die Tschechen eröffneten den zweiten Abschnitt aber zunächst mit einem sehenswerten Kempa. In der Folge konnten die Luxemburger dann aber besser mithalten und das Spiel ausgeglichener gestalten. An der Deutlichkeit der Niederlage konnten die FLH-Herren aber nicht mehr rütteln – auch nicht Keeper Herrmann, der in der Schlussphase noch einige sehenswerte Paraden zeigte. 

„Wir spielen im Moment einfach nicht frei. Wir haben gute und talentierte Spieler und nehmen uns einiges vor. Jeder ist auch zu100 Prozent motiviert, aber wir spielen irgendwie mit angezogener Handbremse“, analysierte Krier. „Das ist nicht sportlich bedingt, sondern spielt sich im Kopf ab. Da müssen wir schauen, uns für die Zukunft zu ändern.“

Am Sonntag (18.00 Uhr) geht es für die „Roten Löwen“ auswärts mit dem abschließenden Spiel der Kampagne gegen Vize-Weltmeister Kroatien weiter.

Statistik

Luxemburg: Herrmann (1-26’, 47-60’, 6 Paraden), Felici (26-47’, 3 P.) – Kreiselmaier 1, Krier, Guden 7, Tomassini, Weyer 2, Schuster, Köller, Lu. Kaysen 2, Rastoder 1, Lo. Kaysen 5, I. Etute 1, Biel 2, Zekan, Werdel 1
Tschechien: Hrdlicka (1-30’, 7 P.), Mizera (30-60’, 7 P.) – Skopar 6, Piroch 2/1, Patzel 5, Sterba 3, Reichl, Siroky 3/1, Josef 4, Havran 1, Nantl 2, Solak 2, Morkovsky 4, Brezina, Reznicky 1, Blecha 2
Schiedsrichter: Petursson/Thrastarson (beide ISL)
Zeitstrafen: Luxemburg 4 – Tschechien 6
Siebenmeter: Luxemburg 0/0 – Tschechien 2/2
Zwischenstände: 5’ 0:1, 10’ 4:3, 15’ 5:7, 20’ 5:12, 25’ 7:16, 30’ 8:19, 35’ 11:21, 40’ 14:24, 45’ 17:27, 50’ 19:29, 55’ 21:31
Zuschauer: 465 (zahlende)

Im Überblick

EM-Qualifikation, Gruppe 5, 5. Spieltag:
Am Mittwoch: 

Luxemburg – Tschechien 22:35
Belgien – Kroatien 22:34

Die Tabelle:
1. Kroatien 5 Spiele/10 Punkte
2. Tschechien 5/6
3. Belgien 5/2
4. Luxemburg 5/2

So geht es weiter:
6. Spieltag, am Sonntag:
18.00: Kroatien – Luxemburg