Montag3. November 2025

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LuxemburgKnapp die Hälfte fällt durch Praxisprüfung: Bessere Vorbereitung soll Führerscheinkosten senken

Luxemburg / Knapp die Hälfte fällt durch Praxisprüfung: Bessere Vorbereitung soll Führerscheinkosten senken
Theorie und Praxis – für viele Kandidaten zwei sehr verschiedene Bereiche Foto: dpa/Swen Pförtner

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Knapp die Hälfte der Luxemburger Fahrschüler fällt durch die praktische Fahrprüfung. Das führt dazu, dass neue Fahrstunden genommen werden müssen und der Führerschein teurer wird. Aus einer Antwort auf eine parlamentarische Frage geht hervor, was bald Abhilfe schaffen könnte. 

In Deutschland hat die Verkehrsministerkonferenz kürzlich den Bund zu Maßnahmen gegen die hohen Führerscheinkosten gefordert. Die Fahrschüler müssten bis zu 4.500 Euro einplanen – das wolle man zumindest auf 2.000 bis 3.000 Euro begrenzen. Als eine der Maßnahmen wolle man die Durchfallquoten bei den Prüfungen reduzieren. Aber wie sieht es bei dieser Problematik in Luxemburg aus? Das wollte der Piraten-Abgeordnete Sven Clement in einer parlamentarischen Anfrage wissen und hat unter anderem nach der Durchfallquote bei den Führerscheinprüfungen gefragt.

„Bei den theoretischen Examen gab es bei 13.640 Prüfungen im Jahr 2024 eine Durchfallquote von 25,91 Prozent, also eine Erfolgsquote von 74,09 Prozent“, berichtet Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) in ihrer Antwort. „Bezüglich der Praxisprüfungen – alle Führerscheinkategorien zusammengenommen – betrug die Durchfallquote bei insgesamt 18.243 Examen 46,8 Prozent, was einer Erfolgsquote von 53,2 Prozent entspricht.“ Während also viele Kandidaten die theoretische Prüfung noch schafften, fiel knapp die Hälfte von ihnen bei der praktischen Fahrprüfung durch.

Bessere Vorbereitung – geringere Kosten

Auch im Großherzogtum seien zudem die Kosten für den Führerschein in den vergangenen Jahren gestiegen, unter anderem wegen der höheren Energiekosten und der Inflation, erklärt die Ministerin. Und auch die hohen Durchfallquoten wirkten sich auf die Kosten aus – denn wer durchfällt, muss noch einmal Stunden nehmen und eine oder sogar mehrere weitere Prüfungen bezahlen. Dass der Verkehr und auch die Handhabung der Fahrzeuge durch hinzukommende Assistenzsysteme oder technische Änderungen komplizierter werden, spiele laut Backes ebenfalls eine Rolle.

„Deswegen ist es wichtig, dass die KandidatInnen in der Führerscheinausbildung möglichst gut auf diese neuen Begebenheiten vorbereitet werden“, sagt sie. Derzeit stehe eine neue EU-Führerscheinrichtlinie kurz davor, herausgegeben zu werden, so die Ministerin. „Diese sieht auch Änderungen in der Führerscheinausbildung vor, unter anderem um auch diesen neuen Herausforderungen Rechnung zu tragen.“ Eine bessere Vorbereitung der Kandidaten solle sich über die geringere Durchfallquote entsprechend positiv auf die Führerscheinkosten auswirken. 

In Deutschland werde außerdem der Einsatz von Fahrsimulatoren diskutiert – Clement wollte von Backes auch hier wissen, ob das für Luxemburg eine Option sei. Die Mobilitätsministerin sagt, man müsse hinsichtlich der oben genannten EU-Richtlinie betrachten, inwiefern der Einsatz von solchen Hilfsmitteln sinnvoll oder möglich sei. Denn: „Die Ausbildung mit einem Simulator ist nicht für jeden etwas, weil es bei manchen Menschen auch vorkommen kann, dass sie diesen nicht vertragen und es ihnen darin schwindelig wird.“

Kantt Luss
27. April 2025 - 18.33

"Dass der Verkehr und auch die Handhabung der Fahrzeuge durch hinzukommende Assistenzsysteme oder technische Änderungen komplizierter werden, spiele laut Backes ebenfalls eine Rolle."

Ich glaube kaum, dass Führerscheinprüfling das automatische Einparksystem benutzen müssen, sondern selber rückwärts, bergauf, auf der linken Seite paralell einparken müssen, das können tausende Führerscheininhaber auch nicht.

Reinertz Barriera Manfred
26. April 2025 - 19.18

Ist es nicht so dass die Fahrschulen auch Interesse daran haben dass die Schüler öfters durchfallen, Nachsitzen ihnen wieder Geld einbringt und dass das villeicht auch die Prüfer wissen und.....denn früher war das nicht so mit Durchfallen oder?

Dunord Hagar
26. April 2025 - 8.55

Nachdem die Schulnoten der Kiddies durch Smiley's ersetzt worden sind, und der ganze Lernprozess mehr oder weniger einem Werfen mit Wattebäuschen ähnelt, ist die erste ernstzunehmende Herausforderderung der "Netzwerkgeneration" die Führerscheinprüfung. Da sie aber nie gelernt haben unter Stress und Druck zu "arbeiten" ist es absolut nicht verwunderlich, dass viele an der ersten wirklichen Hürde ihres späteren Werdegangs scheitern. Weitere Enttäuschungen sind vorprogrammiert. Welcome to the reality World!

den Otto mam Moto
25. April 2025 - 15.16

Dât ass och gutt esou. Manner Führerschéiner heescht manner Autoen/Motoen ënnerwee manner Verkéier, ergo manner Accidenter mat Blesséierten an Doudegen. 99% vun de Bierger brauche kee privaten Auto/Moto méi. Et gëtt de gratis öffentlechen Transport, Veloen fir all Gelegenheet, Trottinetten a souwisou kann a soll een all Wee bis zu 1 Kilometer per Pedes machen.
Dat ass net méng Meenung mee dat wat mer elo zënter Joeren gepriedegt kréien!