Der sogenannte „délit de fuite“ – das unerlaubte Entfernen vom Unfallort – bleibt ein ernstes Problem in Luxemburg. Dies geht aus der Antwort des Innenministers Léon Gloden (CSV) auf eine parlamentarische Anfrage der DP-Abgeordneten Carole Hartmann hervor.
Besonders alarmierend ist dabei die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Seit 2017 wurden 597 solcher Fälle registriert. „Von diesen 597 Taten stand nur eine im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall“, schreibt Gloden.
Die Zahl der strafrechtlichen Verurteilungen wegen Fahrerflucht ist in den vergangenen zehn Jahren hingegen deutlich gesunken. Während 2015 noch 321 Personen wegen dieses Delikts im Strafregister eingetragen wurden, waren es 2024 nur noch 166 – ein Rückgang um fast die Hälfte. Die höchsten Werte wurden 2016 mit 351 Einträgen verzeichnet, seitdem geht der Trend nach unten.
Täter häufig nicht ermittelt
Ein zentraler Punkt der Anfrage Hartmanns war die Frage nach der Strafverfolgung. Wie die Daten zeigen, wird ein Großteil der Fahrerfluchten nie aufgeklärt, da die Täter nicht identifiziert werden konnten. Zwischen 2020 und 2024 blieb der Täter in mehr als 80 Prozent der Fälle im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Luxemburg unbekannt – 2024 waren es 1.975 von 2.416 Fällen. Ähnlich sieht es im Norden des Landes aus: In Diekirch blieb 2024 bei 454 registrierten Fahrerfluchten der Täter in 348 Fällen unbekannt.
Immerhin zeigen die Zahlen auch, dass bei schweren Vergehen – demnach bei Unfällen mit Verletzten oder Toten – häufiger eine Aufklärung gelingt: Von den 597 Fällen dieser Kategorie konnten 446 Täter identifiziert und vernommen werden. 151 Fälle sind hingegen weiterhin ungeklärt, geht aus der Antwort von Gloden weiter hervor.
De Maart

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