Es war ein langes Wochenende für Contern-Kapitän Christophe Mertzig, denn der Frust nach der deutlichen 60:80-Niederlage zum Play-off-Auftakt in Düdelingen war groß. Vor allem die Art und Weise, wie sein Team aufgetreten ist, wurmte den 25-Jährigen auch am Montag noch immer sehr. „Der Anfang der Partie war noch in Ordnung, danach sind wir dann jedoch relativ schnell eingebrochen und es kam über das gesamte Match hinweg kaum eine Reaktion von uns“, so die Analyse von Mertzig, der noch deutlichere Worte findet. „Wir haben offensiv furchtbar gespielt, als Mannschaft versagt. Das, was wir gezeigt haben, war größtenteils trauriger Einzelbasketball. Bei mir überwiegt die Enttäuschung über die Art und Weise, wie wir verloren haben, hätten wir wenigstens sagen können, dass wir gut gespielt hätten, wäre es in Ordnung gewesen.“ So ist es im Endeffekt auch der Mangel an Teamgeist, der beim Kapitän über das gesamte Wochenende hinweg am meisten hängen geblieben ist.
Das, was wir gezeigt haben, war größtenteils trauriger Einzelbasketball
Dabei hatten sich die Conterner vor dem ersten Spiel der „Best of three“-Viertelfinalserie gegen Düdelingen durchaus Chancen ausgerechnet. Denn die beiden Partien der regulären Saison waren beide Male ganz knappe Angelegenheiten. Im Hinspiel musste sich der ABC auf gerade einmal drei Punkte, mit 69:72, geschlagen geben. Im Rückspiel brauchte es dann gleich zwei Verlängerungen, bis dass sich erneut der T71 mit 106:102 behaupten konnte. „Wir hatten uns erhofft, dass das Match enger werden würde, weil man gesehen hat, dass man die Saison über auf einem ähnlichen Level war“, bestätigt auch der Spielführer.
Mehr versprochen
Nun könnte die Saison für Christophe Mertzig und seine Teamkollegen schon am Mittwoch beendet sein. Es wäre übrigens das dritte Mal in Folge, dass bereits im Viertelfinale mit 0:2 Schluss wäre. In den letzten beiden Jahren traf man hier allerdings mit Ettelbrück und Steinsel jeweils auf zwei Topfavoriten. Gerade dieses Mal, nach der bisher besten regulären Saison der letzten Jahre, wie auch der Kapitän findet, hatte man sich im Conterner Lager aber eigentlich mehr versprochen.
Wurmen tut Mertzig in diesem Zusammenhang dann allerdings auch, dass sein Team am Ende der Qualifikation nicht noch besser als auf Rang sechs abgeschnitten hatte. „Wenn man sieht, wie eng es im Mittelfeld zuging, dann bleiben schon die zwei, drei Spiele sitzen, die wir blöd verloren haben.“ So wie etwa die knappe Niederlage gegen Heffingen, das aktuell bekanntlich um den Klassenerhalt kämpft. „Mit zwei Siegen mehr hätten wir sogar auf dem dritten oder vierten Platz stehen können und dann wären die Voraussetzungen für die Play-offs noch einmal andere gewesen.“ Dennoch weiß auch der 25-Jährige, dass nur die wenigsten Contern vor der Saison zugetraut hatten, noch kurz vor dem Ende der Qualifikation um die oberen Ränge mitspielen zu können. „Insoweit bin ich schon stolz darauf, wie wir diese Saison gespielt haben. Wir dachten auch nicht, dass wir so auftreten könnten, wie wir es dann gemacht haben.“
Nichts vorwerfen
Und so wünscht sich der Kapitän auch, dass man die Spielzeit 2024/25 doch noch um einige Wochen verlängern kann. „Das wäre schön, auch um uns für diese Saison, wie wir sie bisher gespielt haben, zu belohnen. In den letzten Jahren hatten wir nichts zu verlieren, auch weil das Team meiner Meinung nach nicht gut genug war. Dieses Jahr sagt man sich jedoch, dass ein Halbfinale schon im Bereich des Möglichen ist.“
Großen Anteil daran, wie Contern in dieser Saison aufgetreten ist, hat für Mertzig nicht nur die perfekte Profi-Kombination, sondern auch mit Mathieu Arendt ein einheimischer Spieler, der in den letzten Wochen eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen hat. „Er ist inzwischen unser wichtigster Luxemburger.“ Besonders leid würde es Christophe Mertzig aber auch für Teamkollege Charel Moes tun, wenn die Saison nun schon wieder im März zu Ende gehen würde, denn der 22-Jährige wird seine aktive Laufbahn nach dieser Spielzeit bekanntlich erst einmal beenden. „Vielleicht macht er sich ja selbst das schönste Abschiedsgeschenk und verlängert die Saison noch einmal um mindestens eine Partie. Ich gönne es ihm jedenfalls noch nicht am Mittwoch aufzuhören“, gibt der Kapitän, der weiß, dass Moes auch mal ein Spiel alleine entscheiden kann, lachend zu.
Für den 25-jährigen Spielführer wird es jedoch darauf ankommen, dass sein Team im zweiten Spiel der „Best of three“-Serie ein anderes Gesicht zeigt und sich am Ende nichts vorzuwerfen hat. Viel ändern kann man in so wenigen Tagen nämlich kaum etwas.
De Maart

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