Seit 2001 sei das Areal bebaut worden, doch es habe nie ein Gesamtkonzept gegeben, erfuhren die rund 50 anwesenden Bürger und Bürgerinnen am Donnerstag in einer ersten Infoversammlung im Freizeitzentrum „Am Sand“. Der Schöffenrat möchte, dass „Am Sand“ zum neuen Zentrum für alle Ortschaften der Gemeinde wird. Angesichts des zu erwartenden Bevölkerungswachstums – bis 2050 werden laut Bürgermeister Fréd Ternes 10.000 prognostiziert – müsse das Areal allerdings den zukünftigen Herausforderungen angepasst werden.
Zu diesen gehören u.a. Fragen des Klimaschutzes, der effizienten Flächen- und Ressourcennutzung sowie neue Mobilitätsgewohnheiten. Der durch die Elektromotoren erfolgte „Bikeboom“ z.B. erfordere dementsprechende Anpassungen. Themen wie diese müssten in einer modernen urbanistischen Planung berücksichtigt werden.
Wie das Zentrum schlussendlich aussehen soll, das sollen die Bürger der Kommune selbst entscheiden. An diesem Samstagmorgen startet die erste Etappe der Bürgerbeteiligung. Zwischen 9.30 und 11.00 Uhr bietet die Gemeindeverwaltung eine geführte Begehung des Areals an, wobei die Teilnehmer bei Zwischenstopps schon ihre ersten Ideen mitteilen bzw. Fragen stellen können. Nach den thematischen Spaziergängen – ein zweiter wird am kommenden Samstag, dem 23. November, von 9.30 bis 11.00 Uhr stattfinden (Treffpunkt ist jeweils beim Freizeitzentrum) – werden am 26.11. und am 5.12. Workshops stattfinden, in denen jeder Bürger seine konkreten Vorschläge dazu unterbreiten kann, wie er sich das Zentrum „Am Sand“ der Zukunft wünscht.*
Spezielle Workshops werden für Geschäftsleute, Institutionen sowie Kinder und Jugendliche angeboten. Ein Expertenteam wird die Vorschläge anschließend auf ihre Machbarkeit hin analysieren; ausgesondert werden z.B. Ideen, deren Umsetzung nicht im Kompetenzbereich der Kommune liegen. Eine Synthese der Vorschläge wird im kommenden März der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Gemeinderat wird dann entscheiden, welche Projekte in die Tat umgesetzt werden.
Wohnungen und unterirdische Parkplätze
Das Einkaufszentrum „Les Arcades“ möchte die Gemeinde ebenfalls umgewandelt sehen; ihr Handlungsspielraum ist dabei allerdings beschränkt, da sie nur Besitzer eines kleinen Bruchteils des Zentrums ist. Der allgemeine Bebauungsplan soll aber dahingehend geändert werden, dass auf dem Gelände mehr Platz für Geschäfte des täglichen Bedarfs sowie für Wohnungen entsteht. Die bestehenden Parkplätze sollen unterirdisch angelegt werden.
Bis zur Umsetzung der am Ende der Beteiligungsprozedur ausgewählten Projekte dürften einige Jahre vergehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass bis dahin nichts „Am Sand“ geschehen würde. Bürgermeister Fred Ternes nannte am Donnerstag drei Projekte, die schon in Arbeit seien. Das Wichtigste sei der Ausbau der dortigen Schule mitsamt „Maison relais“ – ein dringendes Projekt, bei dem man nicht noch weiter warten könne. Das Projekt ist mit 40 Millionen Euro veranschlagt. Sicher sei jedenfalls der Umbau des Freizeitzentrums „Am Sand“: Größer soll es werden und auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität besser zugänglich.
Die Gemeinde habe bereits die Gebäulichkeiten der früheren BGL-Filiale aufgekauft. Kurzfristig werde man dort einen Treffpunkt für Arbeitssuchende einrichten.
In Planung sei auch schon eine Ringbuslinie innerhalb der Kommune, die sowohl den Verkehrsknotenpunkt als auch das Zentrum „am Sand“ anfahren wird.
* Interessierte können sich über die Telefonnummer 34 11 34-1 oder über das Online-Formular www.niederanven.lu/lu/urbanismus/masterplang-am-sand für die Workshops anmelden.
De Maart

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