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LuxemburgWohnungsmarkt: Die Zeit der fallenden Preise geht ihrem Ende entgegen

Luxemburg / Wohnungsmarkt: Die Zeit der fallenden Preise geht ihrem Ende entgegen
Nachdem die Leitzinsen in Europa wieder von ihren rezenten Höchstständen zurückgehen, fallen hierzulande die Preise für Wohnungen nicht mehr weiter Foto: Christian Muller

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Nachdem die Preise für Wohnungen letztes Jahr deutlich eingebrochen sind, scheint die lang herbeigewünschte Preiskorrektur seit dem zweiten Quartal 2024 nun wieder vorbei zu sein. Auch die Aktivität am Wohnungsmarkt zieht langsam wieder an.

Nachdem die Immobilienpreise in Luxemburg während vier Jahren um jeweils rund zehn Prozent pro Jahr gestiegen waren, haben sie in den letzten Monaten des Jahres 2022 damit begonnen, zurückzugehen. Im Gesamtjahr 2023 sind sie dann regelrecht, um 9,1 Prozent, eingebrochen. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sind die Preise für Wohnimmobilien hierzulande noch weiter zurückgegangen, wenn auch bereits weniger schnell als in den Quartalen zuvor. Verglichen mit den letzten drei Monaten 2023 betrug der Rückgang nur noch 0,7 Prozent.

Diese Entwicklung hat sich nun auch in den Monaten April bis Juni 2024 weiter fortgesetzt, wie neue Zahlen, die das statistischen Institut Statec am Mittwoch vorgelegt hat, zeigen. Zwar liegen die Preise weiterhin deutlich unter dem Niveau von zwölf Monaten davor (minus 8,3 Prozent), doch verglichen mit den ersten drei Monaten des Jahres sind sie bereits wieder um ein Prozent gestiegen. Zuvor waren während sechs Quartalen (im Vergleich zu den drei Monaten zuvor) jeweils Rückgänge gemessen worden.

Der Kaufpreis einer durchschnittlichen Apartment-Wohnung (79 m2) betrug zum Ende des Monats Juni nur noch 605.721 Euro, wie die Statec-Zahlen zeigen. Das ist ganz leicht mehr als vor drei Monaten, aber immer noch ein stattlicher Rückgang von rund fast 100.000 Euro seit Ende 2022. Damals mussten Käufer für eine durchschnittliche Wohnung hierzulande noch 697.375 Euro auf den Tisch lagen. Innerhalb von zehn Jahren ist der Anstieg trotzdem immer noch beachtlich: Ende 2014 lag der Durchschnittspreis für eine 80-Quadratmeter-Wohnung erst bei 377.368 Euro.

Preisrückgang von 12,3 Prozent

Entwicklung der Wohnungspreise seit 2016 im Quartalsvergleich
Entwicklung der Wohnungspreise seit 2016 im Quartalsvergleich

Weitere Details der Entwicklung auf dem Luxemburger Wohnungsmarkt in den Monaten April bis Juni 2024 sind der Pressemeldung der Regierung zum Bericht „Logement en chiffres n°16“ zu entnehmen. So ist der Durchschnittspreis für Wohnungen (bestehende und im Bau befindliche) seit dem Höchststand Mitte 2022 um 12,3 Prozent gesunken. Der Preisindex liege somit nun wieder auf dem Niveau von Mitte 2021. Trotz des stattlichen Rückgangs in den letzten Quartalen sind die Wohnungspreise seit 2015 um jährlich rund sechs Prozent gestiegen.

Dabei sind die Preise für Studios und kleine Wohnungen mit einer Nutzfläche von unter 50 m2 stärker gestiegen als die Preise für Wohnungen mit einer größeren Fläche, wird weiter hervorgehoben. Seit 2015 sind die Preise für diese erste Kategorie im Jahresdurchschnitt um 6,4 Prozent nach oben gegangen, während die Preise für Wohnungen mit einer Fläche zwischen 110 und 130 m2 nur um fünf Prozent gestiegen sind. Diese Diskrepanz habe sich seit 2019 zudem noch weiter verstärkt.

Aktivität legt wieder etwas zu

Auch hat die Aktivität auf den Märkten für Wohnimmobilien und Wohngrundstücke im zweiten Quartal 2024 wieder zugenommen, nachdem sie fünf Quartale in Folge auf historisch niedrigem Niveau gelegen hatte, schreibt das Wohnungsbauministerium. Der Aufschwung, der sich im ersten Quartal 2024 angedeutet hatte, habe sich somit bestätigte: Die Zahl der Verkäufe bestehender Wohnungen und Häuser stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30,5 bzw. 33,8 Prozent.

Im Segment der im Bau befindlichen Wohnungen kommt die Aktivität hingegen kaum in Gang: Die Zahl der Verkäufe sank im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 10,5 Prozent. Die Anzahl der Transaktionen ist damit immer noch viermal niedriger als in einem „normalen“ Quartal.

Rund 67 Prozent der Luxemburger Haushalte sind Besitzer der eigenen Wohnung. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen haben ihren Immobilienkredit bereits zurückgezahlt. Für das Vermögen der einzelnen Haushalte spielt es eine große Rolle, ob die eigene Wohnung gekauft oder gemietet wird.

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