
In Eschs Benu Village hat es am späten Dienstagabend gegen 23.00 Uhr gebrannt. Das meldet das CGDIS am frühen Mittwochmorgen per Pressemitteilung. Das Feuer habe einen Großeinsatz ausgelöst: Abgesehen von den Einsatzkräften aus Esch selbst seien auch welche aus Luxemburg, Kayl, Monnerich, Petingen, Bettemburg, Roeser und Rümelingen/Dippach angerückt.
Die technischen Dienste der Gemeinde waren ebenfalls vor Ort, um Polizei und Feuerwehr zu unterstützen. Bei einem Großbrand werden auch immer der Bürgermeister und Schöffenrat kontaktiert. „Sie haben sich gegen 23.40 Uhr bei mir gemeldet und dann bin ich hierhin gekommen“, sagt CSV-Bürgermeister Christian Weis. „Bis in die Nacht hinein hat es richtig gebrannt.“ Danach waren zwar keine Flammen mehr sichtbar, allerdings stiegen noch immer dicke Rauchwolken aus dem Mauerwerk.
Der Politiker war von 23.50 bis 6.00 Uhr morgens beim Benu – nach einer kurzen Pause traf er am Mittwoch gegen 9.30 wieder ein. „Wir haben uns in der Nacht auch schon mit den Nachbarn unterhalten“, sagt Weis. Ein benachbartes Haus sei ebenfalls vom Brand betroffen – allerdings nicht direkt durch die Flammen. „Nur eine Spanplatte, auf die die Feuerwehr nicht aufgepasst hat, ging kaputt. Wir werden die als Gemeinde ersetzen“, so Weis. Die Brandursache sei noch nicht bekannt.

Baustoff war „nicht von Vorteil“

Das Gebäude ist laut Einsatzleiter, obwohl es innen komplett abgebrannt ist, stabil. „Das Feuer sickert allerdings noch weiter in der Fassade“, erklärt der Feuerwehrmann. Aus dem Mauerwerk steigen gegen 10.30 Uhr noch ein paar Rauchschwaden hervor. Die Wand besteht aus Lehm und Holzschnippeln, deswegen sickert das weiter. „Wir müssen das jetzt abtragen und dann gibt es weiter keine Gefahr“, sagt der Einsatzleiter. Das Baumaterial sei jedenfalls eher unüblich – es isoliere zwar gut, aber sei beim Feuer „nicht von Vorteil“. Am späten Morgen wartete das CGDIS noch auf einen Experten, um sich die Situation genauer anzuschauen und Beweise zu sichern. „Wenn er sein Okay gibt, dann können wir den Rest der Mauer abbauen, damit wir den Rauch loswerden.“
„Neben der rue d’Audun ist auch der Boulevard Prince Henri zwischen der Kreuzung mit der rue Zénon Bernard und der Kreuzung mit der rue Nelson Mandela voraussichtlich bis in den späten Nachmittag gesperrt“, schreibt die Polizei am frühen Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung. Um 10.30 Uhr kümmerten sich die Beamten vor Ort vor allem um die Sicherheit. Mit den Nachbarn haben die Polizisten schon vergangenen Abend geredet. „Da sind wir schon weit in den Ermittlungen drin“, sagte der zuständige Gruppenchef der Escher Polizei am Mittwochmorgen gegenüber dem Tageblatt. Genaueres könne man jetzt allerdings noch nicht sagen. „Wie bei jedem Brand muss geschaut werden, was passiert ist. Aber einfach so fängt es nicht mit Brennen an.“ Die Polizei sucht laut einer Pressemitteilung mögliche Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall machen können. Verdächtige Beobachtungen sowie sonstige Informationen zu dem Brand sollen demnach bei der Polizeidienststelle Esch unter der Telefonnummer (+352) 24 45 01-000 oder per E-Mail an [email protected] gemeldet werden.
Komplizierte Situation
Die Insolvenz von Benu Village
Benu Village drohte seit September 2023 die Insolvenz. Eine Übergangskonvention mit dem Umweltministerium und der Stadt Esch hätte die Initiative retten können. Benu musste allerdings Hintergrundinformationen zu Aktivitäten, Personalstruktur und finanzieller Situation einreichen. Aufgrund dieser Daten wurde eine Analyse durchgeführt. Das Fazit: Trotz mehrfacher Subventionen habe Benu Schulden in Höhe von 945.870 Euro angehäuft. Um die Konten zu sanieren, wären 1,3 Millionen Euro nötig gewesen und jährlich hätten zwei Millionen Euro ausgezahlt werden müssen, um die laufenden Aktivitäten fortsetzen zu können. „Eine weitere staatliche Subventionierung würde weder die Liquiditätsprobleme lösen noch die Abhängigkeit von staatlichen Subventionen mittel- oder langfristig verringern“, so die Schlussfolgerung
Ein weiteres Problem beim Brand: Das Grundstück gehört zwar der Gemeinde, aber die Gebäude nicht. Benu meldete erst vor wenigen Wochen die Insolvenz an – Ende November fiel die Entscheidung, die Escher Öko-Initiative ganz aufzulösen. Die Rechtsanwältin Evelyne Korn wurde zur Liquidatorin der Vereinigung ernannt. Der Ansprechpartner wegen des Brandes ist also nicht mehr die Benu Asbl., sondern die Liquidatorin. Sie müsse jetzt dem weiteren Ablauf der Aufräumarbeiten zustimmen. „Ich habe schon in der Nacht versucht, sie zu erreichen und momentan versucht es meine Sekretärin alle fünf Minuten“, sagt Weis. Um die Fassade komplett herunternehmen zu können, müsse die Liquidatorin nämlich grünes Licht geben. „Da der Brand die Versicherungen der Liquidatorin betrifft, ist das alles noch einmal komplizierter.“
Momentan seien mehrere Organisationen daran interessiert, den Standort zu übernehmen – darunter auch die ehemaligen Mitarbeiter des Benu. Diese zeigten sich am Mittwochnachmittag schockiert. „Ich bringe es seit heute Morgen nicht fertig, die richtigen Worte zu finden“, sagt Valérie Marx vom Verein „We are Benu Village“. Die Schneiderei weiterzuführen, werde jedenfalls kompliziert. „Es scheint so, als wurden vor allem die Schneiderei und die administrativen Räume zerstört“, sagt Marx. Das Feuer beschädigte möglicherweise auch die neuen Veranstaltungs- und Geschäftsbereiche. Genau könne Marx das nicht sagen, da sie sich dabei auf die Fotos verlassen müsse. Auf den ersten Blick sehe es so aus, als habe das Restaurant den Brand unversehrt überstanden. Trotzdem: Die ehemaligen Mitarbeiter des Benu wollen das Gebäude weiterhin übernehmen.
Wie der Brand die Pläne der Stadt Esch nun beeinflusst, sei noch nicht klar. Denn der Schaden ist groß. „Die Feuerwehrleute mussten mit der Säge auch verschiedene Teile abtrennen, damit das Feuer sich nicht weiter verbreitet“, sagt Bürgermeister Weis. Die Frage sei jetzt, wie viel das Gebäude nach diesem Brand noch hergibt. Die Renovationsarbeiten könnten teuer werden. „Ich weiß auch nicht, ob wir das noch einmal so hinbekommen“, so Weis.
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De Maart
















































Waren all Brandschutzregelen aus dem Escher Bautenreglement angehaalen ginn ?
Hun Zweifel !
Net ze gleewen,
wann den Wuerm bis drann ass, dann ass en drann !