Viele Kollisionen von Walen und Schiffen

Viele Kollisionen von Walen und Schiffen
(dpa)

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Wale stoßen vor der US-Ostküste möglicherweise wesentlich häufiger mit Schiffen zusammen als bislang angenommen.

Eine Untersuchung von 624 Buckelwalen im Golf von Maine habe ergeben, dass sich mindestens 15 Prozent der Tiere bei Zusammenstößen mit Schiffen oder Booten verletzt hätten, schrieben Forscher im Journal „Marine Mammal Science“.
Die Wissenschaftler hatten mehr als 200.000 Fotos ausgewertet, die über einen Zeitraum von neun Jahren aufgenommen worden waren. Sie entdeckten an den Walen Verletzungen und Narben, die von Schiffen stammen.

Die Zahl der Kollisionen sei wahrscheinlich noch höher, weil die dabei getöteten Wale nicht erfasst wurden, erklärten die Forscher. Untersuchungen vor Alaska hatten ergeben, dass zwischen 1978 und 2011 knapp ein Viertel der Wale nach bekanntgewordenen Zusammenstößen mit Schiffen verendet waren.

Schiffsverkehr einschränken

Wale ziehen jedes Frühjahr vor den Küsten der US-Staaten Maine, New Hampshire und Massachusetts nach Norden, wo sie Nahrung finden. „Zusammenstöße sind eine erste Gefahr, sowohl für Wale als auch für Bootsleute“, sagte Alex Hill, der Autor der Studie. Langfristige Studien könnten zeigen, wie die Wale am besten zu schützen wären.

Möglicherweise müsse der Schiffsverkehr in einigen Regionen zeitweise eingeschränkt werden. Die Auswirkungen eines solchen Schrittes sind jedoch umstritten. Zwar ergab 2014 eine Untersuchung zu 171 Blauwalen im Nordpazifik, das veränderte Schiffsrouten die Zahl der Zusammenstöße verringern könne, doch schrieb das Journal „Marine Mammal Science“ damals, dass dies nur wenig Einfluss auf den Blauwalbestand haben werde. Allerdings sind Blauwale wesentlich größer als Buckelwale.