Spannende Plagegeister

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Fruchtfliegen sind echte Plagegeister. Es gibt aber Leute, für die sind die kleinen Insekten superspannende Forschungs-Objekte. Wissenschaftler benutzen Fruchtfliegen, um mehr über die Bausteine des Lebens herauszufinden.

Sie sind winzig klein und nur etwa zwei Millimeter groß. Auf einem Lineal kannst du sehen, wie winzig das ist. Sie haben rötliche Augen, einen braun-gelben Körper und einen ziemlich langen und schwierigen Namen: Dro-so-phi-la me-la-no-gas-ter. Die meisten Menschen kennen sie aber wohl unter einem ganz anderen Namen. „Viele Leute nennen sie einfach nur Fruchtfliege“, erklärt der Fachmann Björn Brembs. Er ist Forscher in der Stadt Regensburg in Bayern und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der kleinen Fliege.

Nervig

Fruchtfliegen können ganz schön nervig sein. Sie schwirren wie wild durch die Küche oder kommen aus dem Mülleimer geflogen. Auch auf dem Komposthaufen kann man sie entdecken. Am liebsten sitzen sie auf Obst und Gemüse. Vor allem dann, wenn dieses schon ein bisschen älter ist und zu verrotten und zu verfaulen beginnt. Dabei entstehen nämlich besondere Stoffe und Gerüche. Von diesen wird die Fliege angelockt. Sie kann sie schon von Weitem mit ihrer feinen Nase riechen.

Doch das Obst ist für die Fliege nicht nur Nahrung. Sie legt darin auch ihre Eier ab. Das können bis zu 400 Stück sein. „Fruchtfliegen haben eine schnelle Entwicklung“, verrät der Forscher. Aus den Eiern schlüpfen schon nach wenigen Tagen die Larven. Und wieder ein paar Tage später sind die Fliegen dann fix und fertig. „Die ganze Entwicklung dauert etwa acht bis zehn Tage“, sagt Björn Brembs.

Superspannend

Für viele sind die Fruchtfliegen nur fiese Schädlinge. Aber für Forscher wie Björn Brembs sind sie superspannend. Kein anderes Tier – und keine Pflanze – wurden so gut und so gründlich erforscht wie die Drosophila.

Mit ihrer Hilfe haben die Forscher zum Beispiel herausgefunden, wie bestimmte Dinge vererbt werden. Also zum Beispiel, warum Kinder die gleiche Augenfarbe haben wie ihre Mutter oder ihr Vater. Dafür sind nämlich Gene verantwortlich. In ihnen ist alles gespeichert, was die Eltern an ihre Kinder weitervererben. So wie zum Beispiel die Augenfarbe. „Es gibt Gene, die sind bei uns Menschen und der Fruchtfliege gleich“, erklärte der Forscher. Die Fachleute untersuchen also zuerst die kleine Fliege. Daraus wollen sie dann Rückschlüsse ziehen, wie das bei uns Menschen funktionieren könnte.