Samen-Tresor bekommt ein Upgrade

Samen-Tresor bekommt ein Upgrade
(Jens Büttner)

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In Spitzbergen steht eine Anlage, die Samen von fast einer Million Pflanzen, für den Fall der Fälle, aufbewahrt. Nun ist Schmelzwasser in den Eingangstunnel eingedrungen.

Hoch im Norden Europas steht eine Einrichtung, die, irgendwann vielleicht, das Überleben der Menschheit sichern wird. Dort auf Spitzbergen in Norwegen befindet sich der „Global Seed Vault“.

Nicht um sonst wird die Bunkeranlage auch „Doomsday Seed Vault“ also „Samentresor des Jüngsten Gerichtes“ genannt. Hier, im ewigen Eis, lagern die Samen von tausenden verschiedener Pflanzen und warten auf den Fall der Fälle. Nach Angaben der Betreiber lagern im Tresor derzeit mehr als 930.000 verschiedene Arten.

Die Lage im hohen Norden ist speziell so ausgewählt. Die Abgelegenheit. Der felsige Boden. Der Permafrost. All das soll dafür das die Samen möglichst sicher sind. Der Permafrost sollte die Samen selbst dann kühl halten, wenn die Menschheit nicht mehr dazu in der Lage ist die Stromversorgung der Anlage aufrecht zu erhalten.

„Better Safe than Sorry“

Nun aber stehen die Betreiber vor großen Problemen. Denn: Durch das Schmelzen des Permafrosts konnte Wasser in den Zugangstunnel der Anlage eindringen. Den Samen ist dadurch kein Schaden entstanden, wie die Geschäftsführung des Vault sowie das norwegische Landwirtschaftsministerium in einer gemeinsamen Pressemitteilung klarstellten.

Am Sonntag nun die Ankündigung die Anlage werde upgegradet. Das königliche Ministerium für Landwirtschaft und Nahrungsmittel sowie die norwegische Baubehörde Statsbygg werden die nötigen Maßnahmen ergreifen um den Tresor zu schützen und zu verbessern um in Zukunft solche Ereignisse zu verhindern, heißt es in dem schreiben vom Sonntag. Die Rede geht von einer „Better Safe than Sorry“-Herangehensweise.

Aus dem Eingangsbereich sollen nun mögliche Wärmequellen, wie elektrisches Gerät, entfernt werden um besser auf den Klimawandel vorbereitet zu sein. Außerdem sollen Abflussgräben am Berg entlang gezogen werden um etwaiges Schmelzwasser, das den Berg hinunter läuft vom Eingang fernzuhalten.

Daneben sollen die Wände im Eingangstunnel Wasserdicht gemacht werden und alternativen für einen neuen Eingangstunnel (der in Zukunft als Backup-Lösung dienen soll) gesucht werden. Statsbygg wird zudem ein Projekt auf die Beine stellen, das den Permafrost überwachen soll.