Komet und Mars bleiben auf Abstand

Komet und Mars bleiben auf Abstand
(dpa/Handout)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein Komet aus den Tiefen des Weltalls trifft - fast - den Mars. Teleskope, Sonden und Marsrover-Geräte waren am Sonntag zur Beobachtung auf diesen kosmischen Flirt ausgerichtet.

Rendezvous im All: Der Komet „Siding Spring“ sollte an diesem Sonntagabend knapp am Mars vorbeirasen. Die US-Weltraumbehörde Nasa berechnete die größte Annäherung mit knapp 140 000 Kilometern für 19.28 Uhr (MESZ). Der Schweif des Kometen sollte dabei den Roten Planeten treffen. Ein Zusammenstoß beider Himmelskörper gilt unter Experten aber als ausgeschlossen.

Mehr als ein Dutzend Raumsonden, Teleskope und Mars-Fahrzeuge brachte die Nasa für die flüchtige Begegnung in Stellung. Wissenschaftler wollen auf diese Weise wichtige Daten gewinnen: über die Zusammensetzung des Kometen, der ein Überrest aus der Entstehung unseres Sonnensystems ist, sowie über das Wechselspiel zwischen der Mars-Atmosphäre und ihrem Umfeld. Der Brocken sollte mit einem Tempo von rund 56 Kilometern pro Sekunde am Mars vorbeifliegen.

Seltenes Naturschauspiel

Noch nie zuvor sei ein Komet aus so großer Nähe von so vielen Instrumenten beobachtet worden, erklärten Forscher des MAx-Planck-Instituts der Nachrichtenagentur dpa.

Der Komet mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „C/2013 A1“ stammt aus der sogenannten Oortschen Wolke. Diese riesige Region in den Tiefen des Weltalls hat sich seit der Geburtsstunde des Planetensystems kaum verändert. Entdeckt wurde der Schweifstern von Robert H. McNaught am Siding Spring Observatorium in Australien.

Mindestens 16 Geräte im All und auf dem Mars sind laut Nasa an den Analysen beteiligt, darunter der Marsrover „Curiosity“ und das Weltraumteleskop „Hubble“. Auch die Raumsonde „Maven“, die erst kürzlich den Mars erreichte, war dafür im Einsatz.

Entstehung des Sonnensytems

Von den Daten versprechen sich die Forscher Rückschlüsse auf die Stoffe, die es bei der Bildung des Sonnensystems vor etwa 4,6 Milliarden Jahren gab. Die Oortsche Wolke, aus der der Komet stammt, ist chemisch sehr ursprünglich. Daneben erhoffen Astronomen Erkenntnisse über den Mars selbst. Experten erwarteten, dass „Siding Spring“ die Atmosphäre des Planeten beeinflusst.