Die Wissenschaftler untersuchten eine Gruppe von 60- bis 89-Jährigen, bei denen Anti-Depressiva nicht geholfen hatten. Nachdem sie vier Wochen lang Computer-Spiele gespielt hatten, die die geistige Fitness steigern sollten, lebten die Senioren merklich auf.
Die Computer-Programme waren entwickelt worden, um eine Theorie zu testen, derzufolge das alternde Gehirn durch intensive Praxis regeneriert werden kann, indem verlorene Lern- und Gedächtnisfunktionen wiedergefunden und Entscheidungsprozesse verbessert werden – was wiederum Depressionen lindern kann. Vorherige Studien hatten ergeben, dass eine Minderung intellektueller Fähigkeiten auch dazu führt, dass Anti-Depressiva nicht so gut wirken.
Trainingsprogramm
Forscher aus den USA und China ließen nun elf Menschen ein vierwöchiges Computer-Trainingsprogramm durchlaufen; sie testeten danach die Verbesserungen bei intellektuellen Fähigkeiten und Depressionen. Sie verglichen die Testpersonen mit einer Gruppe von 33 älteren Menschen aus einer anderen Studie, denen das Anti-Depressivum Escitalopram gegeben worden war. Den Ergebnissen zufolge war die Computer-Therapie genauso wirksam gegen Depressionen wie das Medikament Escitalopram – „aber innerhalb von vier Wochen statt zwölf“, schrieben die Autoren der Studie. 72 Prozent hätten sogar eine volle Rückbildung ihrer Depression gehabt, hob Ko-Autorin Sarah Morimoto vom Institut für Geriatrische Psychiatrie in New York hervor.
Zudem seien durch das Computer-Training Entscheidungsfunktionen des Gehirns stärker verbessert worden als durch das Medikament. Die Wissenschaftler räumten ein, dass unter anderem aufgrund der kleinen Gruppe von Testpersonen ihre Ergebnisse weiter überprüft werden müssten.
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