Das Rumpeln der Kometenlandung

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Der erste Bodenkontakt eines menschengemachten Objekts mit einem Kometen klingt nicht gerade nach Science-Fiction, eher nach Rumpelkammer. Das Gejubel der Missionsleiter dauerte da schon etwas länger.

Der Laie hört nur „Chhrck-ck-ck“, aber den Weltraumforschern klingt es wie Musik in den Ohren. Am Donnerstag veröffentlichte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf seiner Website das Geräusch, das das dreibeinige Mini-Labor „Philae“ vergangene Woche beim Aufsetzen auf dem Kometen „Tschuri“ gemacht hatte. „Ein kurzer, aber bedeutender Rumms“, analysierten die Wissenschaftler.

Der DLR-Forscher Klaus Seidensticker glaubt herauszuhören: „Erst setzt Lander ‚Philae‘ auf einer mehrere Zentimeter dicken, weichen Schicht auf, dann treffen die Füße einige Millisekunden später auf eine harte, vielleicht eisige Schicht.“ Das Geräusch dokumentiere „den allerersten Bodenkontakt eines menschengemachten Objekts mit einem Kometen“.

Landung am 12. November

„Philae“ war am 12. November von der Raumsonde „Rosetta“ unter großem Jubel der ESA-Verantwortlichen auf dem Kometen abgesetzt worden. Mit der Mission wollen Wissenschaftler mehr darüber erfahren, wie das Sonnensystem vor 4,6 Milliarden Jahren entstand und das Leben auf der Erde sich entwickelt haben könnte. Mittlerweile ist «Philae» allerdings zumindest für einige Zeit der Strom ausgegangen.

Als nächstes soll „Rosetta“ Ende Januar im Tiefflug über den Kometen hinweggleiten und dabei besonders gute Fotos machen. Es sei geplant, dass sich „Rosetta“ aus rund 30 Kilometer Abstand auf bis zu etwa fünf Kilometer heranwage, sagte der Chef des Flugbetriebs bei der Europäischen Weltraumagentur Esa, Paolo Ferri, am Donnerstag in Darmstadt. „Tschuri“ saust Richtung Sonne und soll ihr im August nächsten Jahres besonders nahe sein. Auf seiner Reise entwickelt er den typischen Kometenschweif.