Amerikaner stammen aus Sibirien

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Neue DNA-Studien beleuchten die Besiedelung Amerikas. Forscher gehen von einer Migrationswelle aus Sibirien aus.

Auf DNA-Analysen basierende Untersuchungen haben neue Erkenntnisse über die Besiedelung des amerikanischen Kontinents erbracht. Eine am Dienstag im Fachmagazin „Science“ veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass die ersten Bewohner Amerikas in nur einer Migrationswelle auf den neuen Kontinent kamen.

Demnach verließen sie vor höchsten 23.000 Jahren Sibirien über die Beringstraße, eine heute unter Wasser liegende Landbrücke. In dem Gebiet hielten sie sich noch rund 8000 Jahre lang auf, bevor sie endgültig nach Nordamerika übersiedelten. Genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen von Ureinwohnern auf dem amerikanischen Kontinent entstanden erst später, heißt es in der Studie unter Leitung von Maanasa Raghavan von der Universität Kopenhagen. „Unsere Studie gibt das bislang umfassendste Bild der genetischen Urgeschichte Amerikas“, erklärte Raghavan.

Vor 15.000 Jahren

„Wir zeigen, dass alle amerikanischen Ureinwohner – auch die wichtigsten Untergruppen der amerikanischen Indianer und der Athabasken (Ureinwohner Alaskas) – der selben Migrationswelle nach Amerika entstammen.“ Bisher war unklar gewesen, ob sich die erste Besiedelung Amerikas in mehreren Wellen ereignete und wie lange die Vorfahren im Gebiet der Beringstraße lebten. Die ältesten bekannten Spuren menschlicher Besiedelung in Amerika sind 15.000 Jahre alt.

Eine zweite Studie zu dem Thema, die am Dienstag in „Nature“ veröffentlicht wurde, zeigte überraschend auf, dass heute im Amazonas-Gebiet lebende Völker genetische Verbindungen zu Ureinwohnern Australiens, Neuguineas und den Andaman-Inseln im Indischen Ozean haben. Wie genau diese Vorfahren nach Südamerika kamen, ist demnach aber unklar.