Parasitenplage in New York: Tourismusbranche beunruhigt

Parasitenplage in New York: Tourismusbranche beunruhigt

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Längst befallen die Parasiten nicht nur die Betten, sie erobern nach und nach die Wahrzeichen des "Big Apple". Die gefürcheteten Bettwanzen wurden schon im Empire State Building gesichtet, auch das Kaufhaus Bloomingdale's und das Lincoln-Kulturzentrum blieben nicht verschont.

Nun macht sich unter den Touristen die Angst breit. Wegen der Plage sollen schon erste Reisen in die Stadt storniert worden sein. Die Stadtverwaltung sorgt sich um das Ansehen und die Tourismusbranche. Im Fremdenverkehr werden in New York pro Jahr rund 30 Milliarden Dollar (22 Milliarden Euro) umgesetzt.

Zwar sprechen die Berichte von entdeckten Bettwanzen häufig gar nicht von einem schweren Befall. So wurde bei Bloomingdale’s gerade mal eine Bettwanze gefunden und im Empire State Building gibt es die Insekten nur im Keller.

Vertreter der Tourismusbranche äußerten sich gegenüber Beamten dennoch besorgt über den Ruf der Stadt. Öffentlich dementieren sie Stornierungen aus Angst vor Bettwanzen jedoch.

Touristen sagen ihre Reisen ab

Nach einem Konzertbesuch vergangenes Wochenende wollte Susannah Johnston mit ihrem Ehemann eine Nacht in Manhattan verbringen, aber die Bettwanzen hielten das Paar von einer Übernachtung ab. „Wir haben nach Hotels gesucht und Bewertungen gelesen“, sagte Johnston. „Aus jedem Hotel gab es Horror-Geschichten über Bettwanzen.“ Der Eindruck täuscht nicht: Auf der Internetseite „TripAdvisor“ sind von Januar bis August 2010 zwölf Prozent mehr Einträge über Bettwanzen in New York geschrieben worden als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor.

Die blutsaugenden Insekten werden in den USA in den vergangenen Jahren immer häufiger gesichtet. Warum sich die Tiere plötzlich so stark ausbreiten, ist unklar. Experten glauben, dass die Zunahme des internationalen Reiseverkehrs sowie das Verbot bestimmter Pestizide für den Anstieg verantwortlich sein könnten. Zudem sind Bettwanzen schwer zu bekämpfen: Sie verstecken sich an unterschiedlichen Orten und können bis zu ein Jahr ohne Nahrung überleben.

dapd