Was kostet das Leben?

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Das „Observatoire de la formation des prix“ hat die Entwicklung der Verbraucherpreise des vergangenen Jahres tiefgreifend erforscht. 2017 lag die Inflation bei 1,73 Prozent – so hoch wie seit Jahren nicht mehr.

Wenn man dem Bauchgefühl der meisten Konsumenten Glauben schenkt, wurde auch im vergangenen Jahr wieder alles teuerer. Das stimmt, jedoch nur zum Teil. Der einzige Bereich, in dem die Preise 2017 fielen, war der der Kommunikation. Im Durchschnitt haben die Preise hier um 2,6% nachgegeben. Die Verfasser der Studie geben die neue EU-Regelung als Grund an.

Eine Gesetzesänderung gab es auch bei der Handhabung der technischen Kontrolle für Pkws. Hier wurde der Markt liberalisiert und die Kunden können den Anbieter frei wählen. Neben der SNCT gibt es nun noch weitere Anbieter.

Das neue Konkurrenzumfeld hielt den ehemaligen Monopolisten jedoch nicht davon ab, die Preise nach oben zu revidieren. Die Kontrolle eines Pkws kostet nun zehn Euro mehr. Insgesamt notierte das „Observatoire des prix“ eine Steigerung des Postens „technische Kontrolle“ von über einem Drittel.


Nicht nur Immobilien wurden teuerer

Das Wohnen in Luxemburg ist bekannt dafür, nicht unbedingt kostengünstig zu sein. Aus den Zahlen des „Observatoire“ geht hervor, dass zwischen 2000 und 2017 die Realmieten um jährlich fast zwei Prozent nach oben gingen. Mit einer Rate von 2,5 Prozent sind die Preise für den Unterhalt der Wohnung und kleinere Reparaturen stärker gestiegen.

Fast explodiert sind die Kosten für die Wasserversorgung, die Abwassertaxen und die Beseitigung von Haushaltsabfällen. Diese kosteten 2017 fast doppelt so viel wie im Jahr 2000 (jährliche Steigerungsrate von 4,6 Prozent). Bei den Energiekosten gab es viel Auf und Ab. Strom, Gas und Heizöl sind dennoch im Durchschnitt um 2,1 Prozent teurerer geworden.


Ölpreis

Die Inflationsrate steht und fällt mit dem Ölpreis. Dieser ist auch einer der Gründe, weshalb die Inflation in den vergangenen drei Jahren so tief war. Mitte 2014 kostete ein Barrel Rohöl noch 82 Euro und verbilligte sich bis Anfang 2016 auf nur noch 28 Euro. Danach stieg der Preis wieder an. Im Laufe des Jahres 2017 um 20 Prozent. Verbraucher in Europa haben jedoch nicht den ganzen Preisanstieg verkraften müssen. Da das Erdöl in Dollar gehandelt wird und der Euro-Dollar-Kurs im gleichen Zeitraum ebenfalls gestiegen ist, war in Europa der Erdölpreis innerhalb von zwölf Monaten nur um 7,5 Prozent gestiegen. Dies erklärt die Tatsache, dass Diesel „nur“ um 8,2 Prozent und Benzin um 6,4 Prozent teuerer wurde, während einer Zeitspanne, in der der Rohölpreis um das Dreifache stieg.