Verkauft ArcelorMittal belgische Stahlwerke?

Verkauft ArcelorMittal belgische Stahlwerke?

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Verkauft ArcelorMittal seine Anlagen in Lüttich, möglicherweise auch in Gent? Die belgische Wirtschaftszeitung L’Echo berichtet, dass zumindest in Lüttich die Möglichkeit besteht, dass der weltgrößte Stahlproduzent sich von seinen Besitztümern trennt. Ob sich das Unternehmen von allen Einheiten entlang der Maas in Lüttich trennen wird, ist offen. Die Zeitung behauptet, über entsprechende Informationen zu verfügen.

Hintergrund der Nachricht ist die Verhandlung des Stahlgiganten über die Zukunft des italienischen Stahlwerks Ilva. Es handelt sich um die größte Stahleinheit in Italien, der seit Jahren nachgesagt wird, eine gesundheitsgefährdende Dreckschleuder zu sein. In Europa gilt ArcelorMittal als der einzige Stahlproduzent, der in der Lage ist, Ilva zu restrukturieren.

Nachfrage nach Stahl ist groß

Das Unternehmen hat mit den Arbeiten begonnen und verhandelt mit dem italienischen Staat. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass ArcelorMittal mit der Übernahme von Ilva eine Monopolstellung in Europa erhalten wird. Die EU-Kommission wird daher von ArcelorMittal verlangen, sich von Teilen des europäischen Besitzes zu trennen. Bei der Fusion der beiden Unternehmen Arcelor und Mittal hatte Arcelor sich von dem damals modernsten Stahlwerk in Thüringen trennen müssen.

ArcelorMittal bereitet sich, der Meldung der belgischen Wirtschaftszeitung folgend, einerseits darauf vor, Teile des Besitzes abzugeben. Andererseits heißt es in L’Echo, dass der Konzern eine „eingemottete“ Galvanisationslinie wieder in Betrieb nehmen will. Die Nachfrage nach Stahl ist groß, die Produktion in Lüttich soll die für 2017 vorgesehene Produktionsmenge von einer Million Tonnen deutlich überschritten haben.

In Gent geht bei den 4.000 Mitarbeitern auch die Furcht um, von ArcelorMittal verkauft zu werden. Geklärt wird die Situation definitiv am 21. Mai. Dann gibt die EU-Kommission als europäische Kartellbehörde ihre Entscheidungen zu ArcelorMittal und Ilva bekannt.