US-Wirtschaft startet durch

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Die Wirtschaft in der Eurozone wird 2015 wieder stärker wachsen. Auch in den USA wird das Bruttoinlandsprodukt 2015 wieder deutlich an Fahrt gewinnen. Luxemburgs Wirtschaft wird voraussichtlich um 2,2 Prozent zulegen.

Die Weltwirtschaft wird im Jahr 2015 wieder deutlich an Schwung gewinnen. Das geht aus den neuesten Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.

Luxemburg bei 2,2 Prozent

Luxemburg wird Jahr 2015 ein Wachstum von 2,2 Prozent erreichen, nach 3,1 Prozent im Jahr 2014.

Dieser Rückgang ist teilweise auf rückläufige Exporte durch den elektronischen Handel zurückzuführen, für den sich ab dem Jahr 2015 das Mehrwertsteuer-Regime ändern wird. Aber auch das sogenannte „Zukunftspaket“ der Regierung werde ein negative Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum haben.

2016 dürfte das Wachstum in Luxemburg dann wieder zulegen und 2,6 Prozent erreichen.

Vor allem die USA dürften 2015 ein deutliches Plus beim Wirtschaftswachstum verzeichnen. Für das laufende Jahr geht die OECD ersten Hochrechnungen zufolge für die größte Volkswirtschaft der Welt von einem Wachstum von 2,2 Prozent aus.

Positive Auswirkungen

Im Jahr 2015 sollen die Vereinigten Staaten dann ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent erreichen. Diese Entwicklung dürfte auch positive Auswirkungen auf die Exportwirtschaft in der Eurozone haben. Immerhin sind die USA nach Großbritannien das wichtigste Exportland für die Eurozone. Allein in den ersten acht Monaten 2014 exportierten die Länder der Eurozone Waren im Wert von 154,5 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten, während China mit 85,6 Milliarden auf Platz 3 kommt.

Zwischen den ersten acht Monaten 2013 und dem gleichen Zeitraum 2014 stiegen die Ausfuhren in die USA um sechs Prozent. Auch 2016 dürfte das Wachstum in den Vereinigten Staaten stark bleiben. Die OECD geht für das übernächste Jahr von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,0 Prozent aus.

In den vergangenen zwei Quartalen ist die US-Wirtschaft um 4,6 und 3,9 Prozent gewachsen, und damit so stark wie seit 2003 nicht mehr. Das teilte das US-Handelsministerium mit.

Auch in der Eurozone wird das Wachstum 2015 wieder in die Gänge kommen. Nach 0,8 Prozent 2014 soll die Wirtschaft 2015 um 1,1 Prozent steigen.

Keine Austeritätspolitik

Gleichzeitig forderte die OECD jedoch Staaten wie Deutschland auf, keine Austeritätspolitik zu betreiben, sondern stattdessen Investitionen zu tätigen.

Noch sei das Wachstum zu fragil, um durch einen rigiden Sparkurs die öffentlichen Finanzen sanieren zu wollen. Mittelfristig würden sich die Investitionen in die Infrastruktur hingegen auszahlen. Für 2016 geht die OECD von einer Wachstumsrate in Höhe von 1,7 Prozent aus.

Auch Frankreichs Wirtschaft dürfte 2015 wieder an Fahrt gewinnen. Nach 0,4 Prozent Wachstum 2014 könnte sie 2015 gut 0,8 Prozent erreichen.

Die deutsche Wirtschaft bleibt ebenfalls mit 1,1 Prozent auf Wachstumskurs, wenn auch mit etwas weniger Schwung als noch in diesem Jahr, als das BIP in der Bundesrepublik um 1,5 Prozent zulegen konnte.

Griechenland lässt Rezession hinter sich

Auch Griechenlands Wirtschaft scheint so langsam wieder in die Gänge zu kommen. Nach Jahren der Rezession könnte 2014 erstmals wieder ein leichtes Wachstum verzeichnet werden. 2015 könnte es sogar 2,3 Prozent erreichen.

Allerdings dürfte Griechenland auch in den kommenden Jahren den traurigen Rekord in der Eurozone bei der Arbeitslosigkeit halten. Zwar dürfte diese leicht zurückgehen, mit über 25 Prozent aber weiterhin weit über dem Durchschnitt der Eurozone mit 11,1 Prozent liegen.

In Luxemburg wird sich die Arbeitslosenquote weiterhin leicht über sieben Prozent halten, während sie in der Eurozone insgesamt von 11,4 Prozent in diesem Jahr auf 10,8 Prozent im Jahr 2016 zurückgehen dürfte.

Inflation

Mit 0,6 Prozent wird die Inflation im Euroraum auch 2015 weiterhin extrem niedrig bleiben, und damit voraussichtlich auch die Zinsen im Euroraum.

Erst 2016 dürfte die Teuerungsrate dann leicht anziehen und 1,0 Prozent erreichen. Damit aber immer noch deutlich unter der von der EZB als währungsstabil angesehenen Marke von knapp unter zwei Prozent verharren.

(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)