Es ist ein Schock in Lothringen. Der indische Konzern Tata will seine neun Langstahlfabriken in Europa verkaufen. Dazu gehört auch die Spezialfabrik in Hayange, die 108 Meter lange Eisenbahnschienen herstellt. Es handelt sich um Schienen für Hochgeschwindigkeitsstrecken. Tata hatte in diese Fabrik zuletzt 50 Millionen Euro investiert.
Die Fabrik in Hayange soll in diesem Jahr 335.000 Tonnen Schienen herstellen. Das sind etwa 7.000 Kilometer. Das Walzwerk wird mit Vormaterial aus Großbritannien beliefert. Täglich treffen 1.200 Tonnen Vormaterial zur Verarbeitung in Hayange ein.
Aus für ein Vorzeigemodell
Das Tata Werk war über Monate hinweg Vorzeigewerk in Lothringen. In der gesamten Phase der Auseinandersetzungen um die Schließung der Hochöfen in Florange hatten sich lothringische Politiker in dem Walzwerk sehen lassen und Tata als Vorzeigemodell gelobt.
Tatsächlich befindet sich der gesamte europäische Langstahlbereich der indischen Besitzer in den roten Zahlen. Dafür verantwortlich sind die Poduktionswerke in Großbritannien.
Tata beschäftigt an seinen neun Standorten in Europa 6.500 Personen, davon 450 in Hayange. Der Käufer soll die US amerikanische Kelsch Gruppe sein, mit der Tata in Verhandlungen getreten sein soll. Der Verkauf soll im ersten Halbjahr 2015 erfolgen.
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