Luxemburg bleibt auf Wachstumskurs

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(Tageblatt-Archiv)

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Luxemburg bleibt weiter auf Wachstumskurs, wenn auch mit etwas weniger Dampf. Auch die Zahl der Beschäftigten wird im kommenden Jahr weiter um rund zwei Prozent steigen.

Im laufenden Jahr dürfte die Luxemburger Wirtschaft um knapp drei Prozent wachsen, im kommenden wird sich das Wachstum dann etwas abschwächen und 2,2 Prozent erreichen.

Statec-Direktor Serge Allegrezza präsentierte die neuesten Zahlen. (Foto: François Aussems)

Index erst im 2. Quartal

Die anhaltend niedrige Inflation im laufenden Jahr in Luxemburg hat dazu geführt, dass 2014 keine Indextranche ausbezahlt wird.

Nach dem jetzigen Stand der Dinge wird die nächste Indextranche erst im zweiten Quartal des kommenden Jahres fällig werden.

Das geht aus der neuesten „Note de conjoncture“ des Luxemburger Statistikinstituts Statec hervor. Vor allem das erste Halbjahr 2014 sei sehr positiv verlaufen, meinen die Statistiker, mit Wachstumsraten deutlich über drei Prozent.
Mit Ausnahme des Finanzsektors konnten alle Branchen deutliche Wachstumsraten verzeichnen.

Zwar sei das Wachstum vor allem auf den starken Export zurückzuführen, aber mittlerweile steige auch wieder die Binnennachfrage.

Das heißt, Haushalte geben wieder mehr Geld aus und Unternehmen investieren mehr.
Das Wachstum in der Eurozone, das im laufenden Jahr gerade einmal 0,8 Prozent betragen dürfte, erweist sich dabei als eine mögliche Bremse für die Luxemburger Wirtschaft.

Lebensmittelpreise bleiben stabil

Allerdings erwartet beispielsweise die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für das kommende Jahr eine erstarkende Wirtschaftsleistung in der Eurozone.

Auch das nachlassende Wachstum in China und die Sanktionen gegen Russland könnten die europäische Wirtschaft im kommenden Jahr ausbremsen.

Gleichzeitig wird die Gefahr einer Deflation weiterbestehen. Insofern ist auch davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin eine expansive Geldpolitik, unter anderem durch niedrige Zinsen, betreiben wird. Negativ seit Anfang des Jahres haben sich die Vertrauensindikatoren entwickelt, mit Ausnahme des Bausektors. In den vergangenen Monaten hat sich das Vertrauen der Verbraucher und der Industrie allerdings wieder leicht verbessert.

Die Inflationsrate in Luxemburg lag im Oktober deutlich unter einem halben Prozent. Vor allem die sinkenden Energiepreise tragen seit dem Frühjahr 2013 zu einer sinkenden Teuerungsrate bei.
Die Lebensmittelpreise sind hingegen im Vergleich zum vergangenen Jahr relativ stabil geblieben, während sie 2013 sehr stark im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen waren.

Positiv entwickelt haben sich auch die Arbeitslosenzahlen in den vergangenen Monaten. Die Arbeitslosenquote ging von knapp über 7,2 Prozent auf 7,1 Prozent zurück.

Rechnet man die Menschen hinzu, die in Beschäftigungsmaßnahmen sind, ergibt sich allerdings ein deutlich düstereres Bild: eine Arbeitslosenquote von knapp über 9,1 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten dürfte jedoch im laufenden Jahr um 2,1 Prozent, im kommenden um 2,0 Prozent steigen.

Für das laufende Haushaltsjahr rechnet das Statec mit einem Überschuss von 446 Millionen Euro. Das entspricht 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Im kommenden Jahr wird der Staatshaushalt ein minimales Defizit in Höhe von 61 Millionen aufweisen, oder 0,1 Prozent des BIP.

Diese Zahlen beinhalten bereits den Wegfall der Mehrwertsteuereinnahmen aus dem elektronischen Handel sowie die Mehrwertsteuererhöhung.