Genii Capitals Albtraum-Bilanz

Genii Capitals Albtraum-Bilanz
(msp.lu/Jerry Andre)

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Genii Capital, die Beteiligungsgesellschaft von Gerard Lopez und Eric Lux, steht vor einem finanziellen Scherbenhaufen. Laut der Bilanz 2012, machte man einen Verlust von 52,8 Millionen Euro.

Dem Dokument zufolge, das das Unternehmen vor zwei Wochen beim Handelsregister eingereicht hat, lag zum 31. Dezember 2012 das Eigenkapital des Unternehmens bei rund -128 Millionen Euro. Im Dezember 2011 lag das Eigenkapital bei rund -54,7 Millionen Euro. Auch die Bilanz von 2011 hatte Genii erst Mitte Juli dieses Jahres eingereicht.

Genii Capital, das erst 2008 gegründet worden war, gehört unter anderem der Formel-1-Rennstall Lotus. Um diesen Rennstall gibt es bereits seit einigen Monaten Gerüchte um finanzielle Probleme. Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen soll das Team wegen ausstehender Gehälter verlassen haben. Lopez hatte finanzielle Probleme bei Lotus immer abgestritten.

Wenig Informationen zu den Posten

Die Schulden von Genii jedenfalls belaufen sich laut Bilanz auf 185,8 Millionen Euro (2011: 114,58 Millionen Euro). Die Schulden gegenüber dem Staat – Steuern und Sozialversicherung – machen mit 1,5 Millionen einen vergleichsweise winzigen Teil davon aus. Die Darlehen von Banken erreichen rund 5,3 Millionen Euro (2011: 6,47 Millionen Euro). Rund eine Million davon wird binnen einem Jahr fällig. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich Ende 2012 auf 22,87 Millionen (2011: 9,64 Millionen Euro). Dem gegenüber stehen Forderungen von 12,88 Millionen Euro.
Interessant auch die nicht näher definierten „anderen Schulden“ in Höhe von 155 Millionen Euro (2011: 96 Millionen Euro).

Auffällig auch, dass der „Ecart d’acquisition“ von 15,06 Millionen Euro 2011 auf 10,7 Millionen 2012 gefallen ist. Dieser Wert drückt den Unterschied zwischen dem Kaufpreis und dem heutigen Wert der Unternehmen im Portfolio der Beteiligungsgesellschaft aus. Wo dieser Rückgang herkommt, geht aus den Dokumenten nicht hervor. Allerdings gab es leichte Umschichtungen in den Beteiligungen (minus zehn Prozent bei Gravity Racing International, vorher 100 Prozent, und plus 79 Prozent bei Gravity Motorsports, vorher 0 Prozent).

Bilanzen zu spät eingereicht

Den Daten des „Registre de commerce et des societés“ zufolge reichte Genii die Bilanzen der Geschäftsjahre 2011 und 2012 erst am 15. Juli des laufenden Jahres ein. Das Gesetz verlangt allerdings von Firmen, dass sie ihre Bilanz spätestens sieben Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres einreichen. Eine Bilanz für 2013 hat Genii Capital nicht eingereicht.