Frankreichs Wirtschaft stagniert

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Frankreichs Wirtschaft stagniert. Wie im ersten Quartal gab es auch im zweiten Quartal kein Wachstum. In Deutschland ging das Bruttoinlandsprodukt gar um 0,2 Prozent zurück.

Frankreichs Wirtschaft stagniert. Dies zeigen die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des nationalen Statistikamtes Insee. Finanzminister Michel Sapin revidierte die Wachstumsprognose der Regierung für das Gesamtjahr nach unten. Statt mit einem Plus von 1,0 Prozent rechne er nur noch mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 0,5 Prozent, schrieb er in der Zeitung „Le Monde“. Das Wachstum sei „am Boden, in Europa und in Frankreich“.

Der Finanzminister hob gleichzeitig seine Prognose für das Defizit an: In diesem Jahr werde es wohl bei vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen, schrieb er. Bislang hatte Frankreich mit einem Defizit von 3,8 Prozent gerechnet und versprochen, es bis Ende des Jahres auf die EU-Defizitgrenze von 3,0 Prozent zu drücken. Sapin forderte, Europa müsse nun „entschlossen und klar“ handeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe gute Entscheidungen getroffen. Sie müsse an die Grenzen des Machbaren gehen, damit das Risiko der Deflation verschwinde und der Euro auf günstigeren Kurs zurückfinde.

Die regierenden Sozialisten kämpfen seit ihrem Amtsantritt 2012 mit einer stetig steigenden Arbeitslosigkeit, einer anhaltenden Wachstumsschwäche und einem hohen Staatsdefizit. Sapin versprach, die Regierung halte an ihrem Versprechen fest, 50 Milliarden Euro einzusparen und die Reformen fortzusetzen. Steuererhöhungen schloss Sapin aus.

Deutschlands Wirtschaft schrumpft

In Deutschland ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal sogar geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Grund waren ein schwächelnder Außenhandel sowie ein Rückgang der Investitionen.

Im ersten Quartal hatte die deutsche Wirtschaft neuesten Berechnungen zufolge um 0,7 Prozent zugelegt, auch wegen der „extrem milden Witterung“, wie die Statistiker erklärten. Auch deshalb sei das Wachstum im zweiten Quartal leicht zurückgegangen. Investitionen in Bauten etwa waren im ersten Quartal vorgezogen worden. Im Vergleich zum Vorjahr verlor die Wirtschaft zwar an Dynamik, legte aber weiter zu, wie die Statistiker erklärten: Das BIP lag von April bis Juni um 0,8 Prozent höher als im zweiten Quartal 2013.