Mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft

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Die Luxemburger sehen optimistisch in die Zukunft. Das geht aus der jüngsten Eurobarometer-Umfrage hervor.

Die Menschen in Luxemburg sehen ihrer und der Zukunft des Landes mit Optimismus und Zuversicht entgegen. Das geht aus der jüngsten Eurobarometer-Umfrage hervor, die in der „Maison de l’Europe“ in Luxemburg vorgestellt und im November 2017 durchgeführt wurde.

Von Guy Kemp

Die durchaus positive Stimmung unter den Einwohnern in Luxemburg bezieht sich jedoch hauptsächlich auf die Situation im Lande selbst. Auf die Entwicklung in der EU angesprochen, werden die Antworten skeptischer. So schätzen die Befragten in Luxemburg die wirtschaftliche Situation des Landes zu 88 Prozent als gut ein, dicht hinter den Niederlanden (91%), Deutschland (91%), Schweden (90%) und Malta (89%). Allerdings wird die wirtschaftliche Lage in der EU hierzulande nur mehr zu 55 Prozent als gut eingeschätzt.

Charles Margue von TNS Ilres, der gemeinsam mit der Direktorin der Kommissionsvertretung der EU in Luxemburg, Yuriko Backes, die Umfrage präsentierte, wies darauf hin, dass es sich bei den in Luxemburg Befragten nicht ausschließlich um Luxemburger handelt, sondern, im jeweiligen Verhältnis ihrer Repräsentanz im Lande, auch Portugiesen, Franzosen, Italiener usw. befragt wurden.

Das gleiche Bild zeigt sich bei der Frage, ob die Dinge sich in eine gute Richtung entwickeln. In Luxemburg glaubten die Befragten zu 61 Prozent – was eine Steigerung von 20 Prozentpunkten gegenüber 2015 ist – dass das für Luxemburg der Fall sei; 19 Prozent waren der Ansicht, es ginge in die falsche Richtung, 15 Prozent meinten weder noch und die restlichen fünf Prozent hatten dazu keine Meinung. Nur mehr 33 Prozent der Befragten hingegen meinten, dass auch in der EU alles in die richtige Richtung gehe. 42 Prozent sind der gegenteiligen Ansicht.

In Luxemburg zeigten sich 89 Prozent der Umfrage-Teilnehmer zufrieden mit der finanziellen Situation ihres Haushaltes. In Deutschland waren es 85 Prozent, in Belgien 80 Prozent. In Frankreich lag dieser Wert bei 68 Prozent und in Portugal bei 60 Prozent. Immerhin 78 Prozent der Befragten in Luxemburg sind mit ihrer beruflichen Situation zufrieden, wobei dieser Wert bei den 45- bis 54-Jährigen bei 94 Prozent liegt, bei den über 55-Jährigen (68 Prozent) fällt die Zufriedenheit über die berufliche Situation allerdings.

Wohnungsproblem in Luxemburg

Als die wichtigsten Probleme im Land werden in Luxemburg die Wohnungsbeschaffung, die Preisentwicklung sowie das Bildungssystem angesehen. Wobei das Wohnungsproblem jedoch hervorsticht. Nur in Irland scheint die Wohnungssituation noch schlechter zu sein: Dort gaben 57 Prozent der Befragten an, dass es sich um das wesentlichste Problem handelt. An dritter Stellen liegen Großbritannien (21%), gefolgt von Deutschland (16%) sowie Schweden und Malta mit jeweils zwölf Prozent. Bei vorherigen Umfragen nannten 34 Prozent (2015) und danach 51 Prozent (2016) der Befragten die Wohnungsbeschaffung als eines der größten Probleme in Luxemburg.

Im Großherzogtum sind die Menschen wie im überwiegenden Teil der EU der Ansicht, dass Flüchtlingen geholfen werden muss. Mit 76 Prozent der Befragten, die dieser Meinung sind, liegt das Land zwar nicht im Spitzenfeld, das von Schweden (93%), Dänemark (88%) sowie Deutschland und den Niederlanden mit jeweils 87 Prozent angeführt wird. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 67 Prozent steht Luxemburg doch relativ gut da. Margue wies jedoch darauf hin, dass die Antworten durchaus anders ausfallen, wenn anstatt von Flüchtlingen über Migranten geredet wird.

Große Unterstützung kommt aus Luxemburg für den Schutz der Umwelt und den Kampf gegen den Klimawandel: Jeweils über dem EU-Durchschnitt liegend meinen die Befragten zu 52 Prozent (EU: 43%), dass die erneuerbaren Energien entwickelt, der Klimawandel bekämpft (LU: 45%, EU: 35%), die Umwelt geschützt (LU: 45%, EU: 43%) und der Energieverbrauch reduziert (LU: 29%, EU: 26%) werden müssen.

Im Übrigen ergab die Eurobarometer-Umfrage unter anderem, dass:

– 72 Prozent der Befragten in Luxemburg die Zukunft der EU optimistisch sehen und dabei nur die noch zuversichtlicheren Iren (80%) vor sich haben. Der EU-Durchschnitt liegt bei 57 Prozent.

– 77 Prozent in Luxemburg für den Euro sind, 16 Prozent dagegen. In der gesamten EU sprechen sich 61 Prozent für die Gemeinschaftswährung aus, 33 Prozent sind dagegen.

– 90 Prozent der Umfrageteilnehmer in Luxemburg sich als Bürger der EU fühlen und damit den Spitzenplatz in der EU belegen. Nur neun Prozent der Befragten sind solche Gefühle fremd. Im EU-Durchschnitt gaben immerhin 70 Prozent der Befragten an, sich als Bürger der EU zu fühlen. Allein in Griechenland sieht sich eine Mehrheit von 52 Prozent nicht als EU-Bürger, die anderen 48 Prozent schon. Dies ist wohl unter anderem auf die harten Sparmaßnahmen zurückzuführen, die den Griechen in den vergangenen Jahren von ihren Euro-Partnern auferlegt wurden. Und obwohl sie aus der Union austreten, gaben immerhin noch 55 Prozent der Befragten in Großbritannien an, sich als Bürger der EU zu fühlen.