Luxair„Jahr der Superlative” im Reisegeschäft

Luxair / „Jahr der Superlative” im Reisegeschäft
Luxair rechnet im kommenden Jahr mit 1,3 Millionen Passagieren ab Luxemburg – leicht mehr als im Vorjahr Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Die weniger dynamisch wachsende Weltwirtschaft macht dem Cargo-Bereich der Luxair zu schaffen. Kompensiert werden diese Rückgänge jedoch von einem „Jahr der Superlative“ bei Luxair-Tours.

„Es kommen nicht weniger Flugzeuge nach Luxemburg”, so Jean-Paul Gigleux, zuständig für die Logistik bei Luxair. „Die Flugzeuge sind jedoch leichter. Sie haben weniger geladen.“ Insgesamt wird geschätzt, dass das Frachtvolumen, das 2019 im Cargo-Center umgeschlagen wird, acht Prozent unter dem vom Vorjahr liegen wird.
„Auch im kommenden Jahr wird es wohl so weitergehen”, erklärte er am Montag vor Journalisten.

Hintergrund ist die Entwicklung der Weltwirtschaft. Weltweit fallen die Volumen im Frachtbereich. Der Findel gilt als sechstgrößter Frachtflughafen Europas. Rund 1,5 Prozent der weltweiten Luftfracht werden über Luxemburg abgewickelt.

Im Gegensatz zum Bereich Luftfracht gibt es im Reisebereich der Luxair strahlende Gesichter. „2019 wird ein sehr gutes Jahr”, so Alberto Kunkel, der seit vielen Jahren für Luxair-Tours zuständig ist. Man rechnet mit Wachstumsraten von elf Prozent. „Und die ersten Anzeichen für 2020 sind auch gut.” Kunkel spricht sogar von einem „Jahr der Superlative” für Luxair-Tours. Erwartet wird, dass die Zahl der Kunden erstmals die Marke von 700.000 und der Umsatz erstmals die Marke von 300 Millionen Euro überschreitet.

Neu im Angebot hat die Gesellschaft seit diesem Winter die vereinigten Arabischen Emirate, die Stadt Marrakesch sowie eine Kreuzfahrt in Ägypten auf dem Nil. Im kommenden Sommer will man verstärkt Reisen nach Brindisi in Italien anbieten.

Die Airline spürt Saarbrücken

Beim Geschäft mit der Airline und den Passagieren ist die Lage komplizierter. Insgesamt rechnet Luxair im kommenden Jahr mit 1,3 Millionen Passagieren. Letztes Jahr waren es 1,4 Millionen. Der eingeplante Rückgang der Zahlen sei der Einstellung der Flugverbindung von Saarbrücken nach Berlin geschuldet. Doch diese Strecke habe sich finanziell einfach nicht gelohnt, erklärt die Gesellschaft.

Zähle man jedoch nur die von Findel aus startenden Passagiere, dann rechnet Luxair 2020 mit einem kleinen Zuwachs, wie Laurent Jossart, zuständig für die Airline, am Montag erklärte. Hintergrund sei unter anderem der Ausbau des Streckenangebots. Hinzu kommen Florenz in Italien sowie Nantes und Montpellier in Frankreich. Die Frequenz der Flüge nach Nice wird ebenfalls erhöht.

Auch das digitale Angebot der Luxair werde ausgebaut, so Jossart, ehemaliger Direktor des Flughafens Charleroi, weiter. Immerhin werde bereits heute jedes zweite Ticket bei Luxair über das Web gekauft. Hinzu kommt so beispielsweise ein Angebot namens „time to think”, das den Kunden ermöglicht, eine Reservierung während 24 oder 48 Stunden (für fünf bzw. zehn Euro) zu blockieren.

Findel erwartet 4,8 Millionen Passagiere

Im Gegensatz zum langsameren Wachstum der Passagierzahlen bei Luxair steigt die Zahl der Passagiere insgesamt, die den Luxemburger Flughafen nutzen, weiterhin stark. Satte 4,4 Millionen Passagiere (alle Fluggesellschaften zusammen) sollen es dieses Jahr werden. „Neun Prozent mehr als im Vorjahr”, so Jean-Paul Gigleux. Im kommenden Jahr werden 4,8 Millionen Passagiere erwartet. Wieder rund zehn Prozent mehr.

Dieses starke Wachstum führt er auf die „vielen neuen Strecken” zurück, die die unterschiedlichen Gesellschaften von Luxemburg aus anbieten. Allein seit 2015 sind satte 25 neue Ziele hinzugekommen. Unendliches Wachstum sei jedoch unter den aktuellen Bedingungen nicht möglich, so Jean-Paul Gigleux. „Die Infrastruktur setzt uns Grenzen. Beispielsweise die Zahl der verfügbaren Parkplätze für Flugzeuge.“