Hochprozentiges im Tank – Bald gibt’s in Luxemburg neue Spritsorten

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Trotz Energiezielen, steigender Erdölpreise und Dieselskandal wurde in Luxemburg im Jahr 2017 mehr Benzin und Diesel verkauft, so der „Groupement pétrolier luxembourgeois“ (GPL).

In nicht einmal zwei Jahren soll der Anteil von erneuerbaren Energien im Transportsektor bei zehn Prozent liegen. Mit grünen Strom tankenden Elektromobilen allein wird dieses Ziel nicht erreicht werden können. Nun werden dem Super-Benzin zehn Prozent Ethanol beigemischt.

„Ab Januar 2019 wird das Benzin 95 E10 das aktuelle 95er E5 ersetzen“, so GPL-Generalsekretär Jean-Marc Zahlen. Der moderne luxemburgische Fuhrpark werde dieses neue Benzin zu 98 Prozent verkraften können, meinte Paul Kaiser, der Vizepräsident. Beim 98er-Benzin wird es keine Änderung geben. „Hier bleibt es bei maximal fünf Prozent Ethanol-Anteil“, sagte Romain Hoffmann, der Präsident der Erdölvereinigung. Auch beim Diesel werde es bei maximal sieben Prozent Bio-Sprit bleiben.

Neue Beschilderung an den Zapfsäulen

Damit die Verbraucher bei all den Kraftstoffsorten nicht die falsche Zapfpistole erwischen, wird ab Oktober eine neue Beschilderung eingeführt (siehe Kasten). So soll die Kennzeichnung europaweit einheitlich werden. „Gas-Oil bedeutet nicht in allen Ländern dasselbe“, erklärte der Vizepräsident.

Ohne Erdölprodukte wäre die Mobilität in Luxemburg eine ganz andere. „Erdöl ist mit einem Anteil von zwei Dritteln des Energie-Endverbrauches immer noch der wichtigste Energieträger“, meinte der Präsident. Im Jahr 2016 sei in Luxemburg sogar mehr Kohle als im Vorjahr verbraucht worden. „Dies ist schon erstaunlich“, sagte Hoffmann. Erstaunlich ist auch, dass der Verbrauch im Jahr 2017 wieder zugenommen hat. Und das trotz gestiegener Erdölpreise, sparsamerer Autos, CO2-Zielen, VW-Skandal und neuer Tram. „Gebenüber dem Jahr 2016 sind im Jahr 2017 rund vier Prozent mehr Benzin und 3,5 Prozent mehr Diesel verkauft worden“, so Hoffmann.

Ethanol im Tank

Mit einem Plus von einem Drittel gehört auch das Kerosin zu den stärker nachgefragten Produkten. Der GPL-Präsident erklärte diesen Trend mit der schneller drehenden Wirtschaft Europas. Der Dieselskandal und die vermehrte Nachfrage nach Benzinautos haben bei den Absatzzahlen keine messbare Rolle gespielt. „Diesel wird auf Autobahntankstellen von Lkws getankt“, erklärte Hoffmann. Dies erklärt auch den hohen Dieselverbrauch des Landes. 2017 wurde fünf Mal mehr Diesel als Benzin verkauft.

Die stärkere Nachfrage nach Erdölprodukten freute nicht nur die Tankstellenbetreiber, auch der Finanzminister dürfte sich über die Mehreinnahmen gefreut haben. Rund eine Milliarde Euro an Akzisen und Steuern nahm der luxemburgische Erdölsektor für die Staatskasse ein.

GPL sieht Gleichbehandlung von Diesel und Benzin kritisch

„Die Mehrwertsteuer macht 17 Prozent des Verkaufspreises aus“, so Hoffmann. „Beim Benzin müssen noch Akzisen in einer Höhe von 46,2 Cent pro Liter dazugerechnet werden, beim Diesel 33,5 Cent.“ Der GPL sieht eine steuerliche Gleichbehandlung von Benzin und Diesel kritisch. „Die Lkws werden dann im Ausland tanken, der Verkauf würde nur verlagert werden“, erklärte Hoffmann. Die Folge wäre, dass „der Staat der große Verlierer“ sein würde, wenn in Luxemburg weniger Diesel getankt würde.

Der aktuell in der Kritik stehende Treibstoff könne auch seinen Teil zum Erreichen der CO2-Ziele beitragen. „Pro Kilometer stößt ein Diesel weniger CO2 aus als ein vergleichbarer Benziner.“ Trotz vieler alternativer Antriebe sei ein Ende des Diesels und der fossilen Kraftstoffe nicht absehbar, meint der GPL. „Man kann heute nicht sagen, welche Technik sich durchsetzen wird“, so Hoffmann. Die Politik würde zwar viel über Elektromobilität sprechen, es sei aber angebracht, nicht allein auf eine Technik zu setzen.

Grummel
9. Juli 2018 - 11.25

nee E ass net Essence beim Benzin hun se E5, E10 E85 geholl well 5, 10, 85% Ethanol an deem Sprit ass beim Diesel hun se B7, B10 geholl well do bis zu 7 oder 10% Biodiesel dran ass Waat XTL ass ... keng Ahnung. beim Gas do feelt awer nach den LPG

MarcL
6. Juli 2018 - 12.26

Doch etwas sehr einfach, Akzisen und Mehrwertsteuer als Staatseinnahmen darzustellen und dabei die Kosten des Tanktourismus, welche neben dem Staat auch die Einwohner Luxemburgs tragen müssen, ausser Acht zu lassen. Die diesbezügliche Studie etwa schon vergessen ?

Lulux
6. Juli 2018 - 12.12

fir bei äere Wieder ze bleiwen, ech mengen dier hut se net all um Beemchen. Déi Buchstawen sinn international an hunn absolut näischt mat dem Wuert fir Bensin oder Diesel ze dinn. An aanere Länner an europa heescht den Diesel z.B Gasoil also misst et de G sinn, also absolute quatsch.

Nomi
5. Juli 2018 - 22.10

bei Bensin hun se E geholl fir Essence, ok Firwaat get dann bei Diesel ee B geholl amplaatz een D wei' Diesel ? Bei Diesel get B geholl fir et besser mat Bensinn ze verwiesselen ! Di Normenmaennercher hun se net all um Beemchen , oder ?