Easyjet wird wegen Brexit ein wenig österreichisch

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Die britische Billigfluglinie Easyjet baut wegen des geplanten Ausstiegs ihres Heimatlandes aus der Europäischen Union ein zweites Standbein in Österreich auf. Easyjet werde in Wien einen neuen Ableger stationieren, der eine österreichische Fluglizenz erhalten solle, teilte die Airline am Freitag mit. Damit werde sichergestellt, dass man nach dem Brexit den Flugbetrieb innerhalb der EU fortführen könne.

Derzeit dürfen britische Airlines aufgrund von EU-Regeln unbegrenzt zwischen den Mitgliedsländern und auch innerhalb der Staaten fliegen. Mit dem für März 2019 geplanten Ausstieg der Briten aus der Union fallen diese Rechte weg. Ersatzvereinbarungen wurden noch nicht geschlossen.

Rechte fallen weg

Die am Londoner Luton-Flughafen ansässige Easyjet zählt fast 270 Flugzeuge. Davon sind 100 Maschinen und 4.000 Mitarbeiter außerhalb von Großbritannien stationiert. Dieser Flugbetrieb solle den Grundstein für die neue Tochter in Wien bilden. Es sei nicht geplant, Jobs vom Vereinigten Königreich nach Österreich zu verlagern.

Der Aufbau des Ablegers wurde in Österreich von höchster staatlicher Stelle eng begleitet. Die ersten Gespräche mit Easyjet-Chefin Carolyn McCall hätten bereits im Oktober vorigen Jahres stattgefunden, sagte Bundeskanzler Christian Kern. „Das ist ein hart erkämpfter, aber umso schönerer Gewinn für Österreich.“

Der Countdown läuft

Die britische Premierministerin Theresa May hatte den offiziellen Antrag für den Austritt aus der EU Ende März gestellt. Seitdem läuft der zweijährige Countdown, um die Formalitäten der Scheidung zu klären. So viel Zeit haben die Airlines aber nicht, da sie ihre Flugpläne mit Zielen kreuz und quer in Europa ein Jahr vorher festzurren. Deshalb macht Ryanair Druck, den Ungewissheiten der Branche in den Gesprächen zwischen London und Brüssel Vorrang zu geben. Für die irische Ryanair ist das Vereinigte Königreich mit 35 Prozent der Flüge der größte Markt. Die Fluglinien treibt die Ungewissheit um, ob sie nach dem Brexit ihre Strecken so anbieten können wie bislang.

KTG__
15. Juli 2017 - 12.34

Es bleibt noch zu erwähnen, dass Easyjet bereits einen Ableger in der Schweiz hat, der auch bereits mit einigen Maschinen arbeitet. Man ist also doppelt abgesichert.