24-Stunden Warnstreik bei Cargolux

24-Stunden Warnstreik bei Cargolux
(Alain Rischard/editpress)

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Das Flugpersonal der Cargolux legt für 24 Stunden die Arbeit nieder. Die Beschäftigten fordern eine Verbesserung der Vertrauensbasis und der Sicherheitsstandards.

Fünf von sieben Frachtflieger bleiben am Boden: Ab 3 Uhr in der Nacht zum Donnerstag befindet sich das Flugpersonal der Cargolux in einem 24-stündigen Warnstreik. Damit setzt sich die Belegschaft für eine Verbesserung der Sicherheitsstandards und der Vertrauenskultur (Link) im Unternehmen, schreibt LCGB in einer Mitteilung am Donnerstagmorgen.

Das Bodenpersonal hat sich von dieser Aktion distanziert. Die Aktion wird von der majoritären Gewerkschaft OGBL nicht mitgetragen. Der Großteil der Piloten ist in der ALPL organisiert, die eng mit dem LCGB zusammenarbeitet.

Die Direktion weigert sich, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um damit Sicherheitsstandards und Vertrauensverhältnis mit den Arbeitnehmern zu verbessern, kritisiert die Gewerkschaft und gibt Beispiele. So fordert die Personaldelegation bei einem Unfall oder einem anderem Vorfall, eine sogenannte „Groupe de révision d’évènements (ERG)“ bilden zu können.

Weitere gewerkschaftliche Aktionen

Außerdem sollen Vertreter des Boden- und Kabinenpersonals in dem Disziplinarausschuss mit am Tisch sitzen und über Entscheidungsrechte bei den einzelnen Verfahren verfügen. Die letzte Forderung der Arbeitnehmer betrifft die uneingeschränkte Akteneinsicht für Personalvertreter im Fall eines Disziplinarverfahrens. Es gehe dabei vor allem auch darum, prüfen zu können, ob alle Prozeduren regelkonform durchgeführt werden, sagt Aloyse Kapweiler vom LCGB.

Die Gewerkschaft spricht von einer „unannehmbaren Situation“. Der rezente Zwischenfall, bei dem eine neue Cargolux-Maschinen einen sogenannte Wing wave, durchgeführt hatte, habe personalpolitisch keine Folgen gehabt, obwohl die Angelegenheit später als Beinahe-Unfall eingestuft worden sei, so Kapweiler. Umso befremdlicher seien die Umstände der Entlassung von vier Piloten. Der Gewerkschaft zufolge sei den Betroffenen zuvor regelrecht nachspioniert worden.

Die Aktion am Donnerstag wird von einer großen Mehrheit der Piloten (Link) unterstützt, heißt es. Bleibt weiterhin eine Reaktion auf die Forderungen der Gewerkschaft seitens der Unternehmensleitung aus, schließt LCGB weitere Aktionen nicht aus.

Der Hintergrund des Konflikts ist vor allem der Wunsch der Piloten, im Disziplinarrat des Unternehmens vertreten zu sein. Die Personeldelegation selbst steht diesem Ansinnen negativ gegenüber. Ihre Rolle sei es die Mitarbeiter zu verteidigen, nicht sie zu bestrafen, meint OGBL-Verhandlungssekretär Hubert Hollerich. Übrigens sei die Personaldelegation noch nicht mit dem Wunsch der Piloten befasst worden.

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