Die Entwicklung der Gehälter in Luxemburg

Die Entwicklung der Gehälter in Luxemburg

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg kann sich vor Wirtschaftswachstum kaum noch retten. Jährlich kommen viele neue Firmen hinzu und Tausende neue Jobs werden geschaffen.

Es stellt sich jedoch die Frage, was die im Land lebende Bevölkerung (neben mehr Staus und einer Finanzierung des Sozialsystems) vom Zuwachs hat. In diesem Sinne hat das Tageblatt die Entwicklung der realen Gehälter (Inflation herausgerechnet) unter die Lupe genommen. Eine erste Schlussfolgerung aus den Zahlen ist, dass Angestellte in Luxemburg in den Jahren 2001 bis 2016 im Schnitt Gehaltserhöhungen in Höhe von 10,9 Prozent erhalten haben. Jedoch sind die Gehälter nicht jedes Jahr gestiegen. Laut den Daten von Statec waren die reellen Gehälter in Luxemburg in den Jahren 2003, 2008, 2010, 2011 und 2012 rückläufig.

Etwas anders stellen sich diese Zahlen dar, wenn man den Privatsektor vom Staat trennt. So konnten sich Staatsbeamte zwischen 2001 und 2016 im Schnitt über reale Gehaltserhöhungen von 13,4 Prozent freuen. Im Privatsektor legten die Gehälter jedoch weniger schnell zu. Hier konnten sich die Gehaltsempfänger im Schnitt (nur) über einen Zuwachs von 10,5 Prozent freuen. Den größten Unterschied scheinen dabei die Jahre nach der weltweiten Finanz- und der europäischen Schuldenkrise zu machen. Im Jahr 2008 mussten alle Angestellten laut den Zahlen Einbußen von etwas unter einem Prozent hinnehmen.

 

Deutlich niedrigere Einstiegsgehälter

Doch von 2010 bis 2012 sind die realen Durchschnittsgehälter im Privatsektor dann jedes Jahr um rund ein Prozent geschrumpft. Beim Staat wurde in dem Zeitraum nur in einem Jahr (2011) ein Rückgang von etwas mehr als einem Prozent verbucht.

Insgesamt scheinen Konjunktur, Wachstumsraten und Arbeitslosenquote jedoch nur einen relativ geringen Einfluss auf die Entwicklung der realen Gehälter zu haben. Das liegt wohl an der besonderen Luxemburger Situation mit den vielen Grenzgängern. In Krisenzeiten werden weniger Menschen eingestellt – in Boomzeiten mehr. So findet die Wirtschaft ein neues Gleichgewicht, ohne dass sich das Niveau der Gehälter deutlich verändert. Und es ergibt sich eine weitere Feststellung aus diesen Zahlen: In manchen Jahren sind die Durchschnittsgehälter gefallen, obwohl die meisten Gehälter unflexibel sind – also in einer Krise nicht einfach gekürzt werden können.

Für diese Entwicklung kann es demnach nur eine unschöne Erklärung geben: Die Menschen, die in diesen Jahren neu eingestellt wurden, müssen sich mit deutlich niedrigeren Einstiegsgehältern zufriedengeben. Und mit denen werden sie auch weiterleben müssen.

Mars
15. Dezember 2017 - 20.02

Finanzierung des Sozialsystems ??? Und wer bezahlt diesen "Finanzierern", die ja nicht wegen unseren schönen Gesichtern hierher kommen, sondern nur, weil sie hier massive finanzielle Vorteile haben- eines Tages eine Rente ??? Dann lassen wir noch einige hunderttausend (oder Millionen) kommen die das stemmen, und gleichzeitig zetern wir über unermessliche Staus und unbezahlbaren Wohnraum . Die Frage, wer diesen hunderttausend oder Millionen später einmal eine Rente bezahlt, blenden wir lieber aus ! Das ist, wie wenn ein Kind hinter einen Baum k***** , und damit niemand etwas sieht, schließt es die Augen !!

Jeannosch
15. Dezember 2017 - 13.46

An d'Rentner ginn vergiess!

Fantastico
15. Dezember 2017 - 11.32

Mit durchschnittlich 50% Gehaltsvorsprung (ein Durchschnittsgehalt an den selbst der selbständige Mittelstand kaum herankommt) gehört der gesamte öffentliche Sektor zu den Besserverdienenden hierzulande! Ein Narr wer da noch unternehmerisches Risiko (für ein niedrigeres Durchschnittsgehalt) auf sich nimmt! Von anderen Vorteilen (Arbeitsplatzsicherheit, Urlaub, Arbeitsdruck) gar nicht zu reden!

Fantastico
15. Dezember 2017 - 11.10

Aus der Tabelle ist auf geradezu eklantante Weise der riesige Gehaltsvorsprung des öffentlichen Sektors ersichtlich!