Britische Bosse verdienen mehr als gut

Britische Bosse verdienen mehr als gut
(Andy Rain)

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Die Chefs der 100 größten börsennotierten Unternehmen in Großbritannien erhalten einer Studie zufolge fast 400 mal so viel Geld wie ein Geringverdiener.

Ihr Gehalt lag mit durchschnittlich 5,3 Millionen Pfund bei dem 386-fachen des Mindestlohnes und dem 190-fachen der Durchschnittslohnes, wie aus einer Untersuchung vom Mittwoch hervorgeht.

Demnach verdienen britische Manager 165 Mal mehr als eine Krankenschwester, 140 mal mehr als ein Lehrer, 132 mal mehr als ein Polizist und 312 mal mehr als ein Arbeiter in Vereinigten Königreich.

Unterschiede die größten unter den Industrienationen

„Das Ergebnis ist, dass Großbritannien zu den Industriestaaten mit der größten Ungleichheit gehört, und es gibt zu Recht große Sorgen über ausufernde Managergehälter, wenn man sie mit dem vergleicht, was die meisten Menschen mit nach Hause nehmen“, erklärten die Experten von Equality Trust, eine Organisation, die sich gegen wirtschaftliche Ungleichheit einsetzt.

Spitzenverdiener ist der Chef des Werbekonzerns WPP , Martin Sorrell, der 2015 mit insgesamt 70 Millionen Pfund 5154 mal so viel Geld bekam wie ein Geringverdiener. Zu den anderen Firmen am oberen Ende der Skala gehören der Konsumgüter-Hersteller Reckitt Benckiser, der Pay-TV-Konzern Sky, das Pharmaunternehmen Shire und der Ölmulti BP.

Pläne gegen Ungleichheit vorzugehen liegen auf Eis

Nach dem Votum, die Europäische Union zu verlassen, hatte Premierministerin Theresa May angekündigt, gegen die steigende Ungleichheit einzuschreiten und Unternehmen zu zwingen, gegen ausufernde Gehälter vorzugehen. Seither hat sie aber ihre Pläne zurückgenommen, um die Wirtschaft für den Brexit-Kurs an ihrer Seite zu halten.

Den Angaben und Berechnungen von „Equality Trust“ liegen nach eigenen Angaben die Geschäftsberichte der 100 größten an der Londoner Stock Exchange notierten Firmen aus dem Jahr 2015 zugrunde.