ArcelorMittal: Keine Informationen über Stellenabbau in Luxemburg

ArcelorMittal: Keine Informationen über Stellenabbau in Luxemburg

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Um die 10.000 Arbeitsplätze soll der weltweit größte Stahlkonzern, ArcelorMittal, im kommenden Jahr in Europa abbauen wollen. Das meldet die französische Wirtschafts-Tageszeitung „Les Echos“ in ihrer Montag-Ausgabe.

In der vergangenen Woche, am 8. und am 9. Dezember, hat innerhalb des Unternehmens ein europäischer Betriebsrat getagt. Dabei sei, so ein Sprecher des Unternehmens, über einen Stellenabbau im kommenden Jahr geredet worden. Genaue Zahlen seien dabei aber nicht genannt worden, sagte der Sprecher, der auch die von der französischen Tageszeitung genannten Zahlen nicht kommentieren wollte.

Der zuständige Sekretär der Stahlsektion des Gewerkschaftsbundes OGB-L, Raymond Kapuscinky, sagte gegenüber dem Tageblatt, dass ihm von einem neuen Stellenabbau bei ArcelorMittal nichts bekannt sei. Wenn es sich bei dem Stahlkonzern um den Abbau von Arbeitsplätzen drehe, würden die Gewerkschaften als Erste benachrichtigt. Das sei aber bisher nicht der Fall gewesen. ArcelorMittal würde in solchen Fällen auch immer ganz klar mitteilen, wie viele Mitarbeiter in welchen Betriebsbereichen in welchem Zeitraum betroffen seien. Zum jetzigen Zeitpunkt seien solche Informationen nicht erfolgt.

Sicherheit durch
Programm „Lux 2011“

Kapuscinsky wies weiter darauf hin, dass der laufende Abbau-Plan in Luxemburg bei weitem noch nicht beendet sei. „Es handelt sich hier um 400 Arbeitsplätze, insbesondere in der Verwaltung. „Davon sind in dem jetzt zu Ende gehenden Jahr gerade einmal 120 abgebaut“, sagte er. „Im kommenden Jahr werden es noch einmal 100 bis 150 Arbeitsplätze sein. Dieser Arbeitsplatz-Abbau geschieht völlig freiwillig. Es wird niemand entlassen. Wenn aber jemand in den Ruhestand oder Vorruhestand geht, dann wird dieser Arbeitsplatz gestrichen. Er wird nicht wieder besetzt.“

Die 400 Vollzeit-Arbeitsplätze bei ArcelorMittal in der Verwaltung werden von etwa 900 Personen besetzt. Das sei eine Folge des Zusammenschlusses, bei dem in den Verwaltungsabteilungen auch Doppelungen aufgetaucht seien, die nun langsam abgebaut würden.

ArcelorMittal, so der OGB-LSekretär, befinde sich in Luxemburg in einer nicht beneidenswerten Situation und könne fast kein Personal in der Produktion abbauen. Die eingerichtete „Cellule de reclassement“ diene als ein Puffer, auf den das Unternehmen zurückgreifen könne, wenn die Konjunktur wieder anspringe, sagte Kapuscinsky. Sollte ArcelorMittal in einem solchen Augenblick nicht über genügend Personal verfügen, müsste eingestellt werden, und dann müsste auch ausgebildet werden, sprich: „teurer Zeitverlust“. Helmut Wyrwich