Viel Geplänkel um einen Trainerkopf

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Trotz der Olympischen Spiele und anderer sportlicher Highlights sorgte der Kampfsport-Verband wieder einmal für außersportlichen Diskussionsstoff.

Die FLAM wird zum Saisonende den Vertrag mit Nationaltrainer Frédéric Georgery nicht verlängern. Dieser Umstand hat für viel Wirbel in einigen Medien gesorgt. Dabei handelt es sich bei der Trennung um eine durchaus gängige Praxis im Profisport. Verstehen kann man, dass die Judokas für ihren Coach auf die Barrikaden steigen. Weniger verständlich sind hingegen die Handlungen der Eltern verschiedener Sportler, die sich mit einem Pro-Georgery-Brief via Presse an die Öffentlichkeit wandten, zumal sich unter diesen Eltern frühere Sportler und Funktionäre befinden, die sich in diesem Geschäft auskennen. Es ist kaum vorstellbar, dass ein Fußballer aufmuckt, wenn es zu einer Trainerentlassung (Klub oder Nationalmannschaft) kommt.

Fakt ist, dass die Entscheidungskraft beim Verband liegt. Positiv wäre es aber gewesen, wenn man den Aktiven eine Übersicht über die Beweggründe verschafft hätte.

Fakt ist auch, dass Fred Georgery gute Arbeit geleistet hat, was man aber von einem professionellen Trainer erwarten kann und sogar muss. Der Belgier hat dabei einen sturen Weg eingeschlagen, ohne Rücksicht auf Verluste. Es blieben Judokas auf der Strecke oder wurden erst gar nicht in den Kreis der Nationalmannschaft berufen. Die besten Judokas wurden monopolisiert und die kleinen Klubs blieben auf der Strecke. Möglicherweise ist das aber ein Rezept zum Erfolg.

Zweiter Trainerposten

Zum Verhängnis wurde Georgery deshalb auch sein zweiter (bezahlter) Trainerposten, einmal wöchentlich beim Cercle Esch. Es waren die Escher mit ihrem Präsidenten Igor Müller, die den Coach nach Luxemburg gelotst hatten und der FLAM später als Nationaltrainer empfahlen. Müller kannte den Belgier aus seiner aktiven Judozeit. Trotz Nationaltrainerposten gab Georgery vielleicht deshalb seinen Bezug zum Cercle nicht auf. Bei der Kampfabstimmung über die Nichtverlängerung des Kontrakts waren die Escher in der sportlichen Kommission des Judo (Müller) und dem Comité Judo (Cercle) die einzigen Fürsprecher pro Georgery.

Das Tageblatt (siehe Mittwochausgabe 08.08.12) lässt in diesem Dossier beide Parteien zu Wort kommen. Für den Kampfsport-Verband (FLAM) seinen Präsidenten Roland Lenert und für die Judokas ihren Repräsentanten Eric Aach, der beim JC Bonneweg und nicht beim Cercle Esch föderiert ist. Dem gleichen Verein gehört auch der Präsident an.