„Wir entwickelten eine Jetzt-erst-recht-Mentalität“: Turnierdirektorin Danielle Maas über die Luxembourg Open 2019

„Wir entwickelten eine Jetzt-erst-recht-Mentalität“: Turnierdirektorin Danielle Maas über die Luxembourg Open 2019

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Eine stressige Woche liegt hinter der Turnierdirektorin der BGL BNP Paribas Luxembourg Open, Danielle Maas. Die diesjährige Auflage wird wohl als eine der schwierigsten in der 29-jährigen Geschichte des Turniers eingehen. Trotzdem haben Maas und ihr Organisationsteam alle Unannehmlichkeiten beiseitegeschaffen und für eine tolle Turnierwoche gesorgt.

Tageblatt: Die BGL BNP Paribas Luxembourg Open sind wieder vorbei. Wie fällt Ihr diesjähriges Fazit aus?

Danielle Maas: Ende gut, alles gut – so könnte man es beschreiben. Am Anfang sah es nicht unbedingt danach aus. Bei allen Turnierverantwortlichen herrschte eine allgemeine Traurigkeit. Nach den Absagen von Maria Scharapowa, Danielle Collins, Angelique Kerber, Eugenie Bouchard usw. war die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Diese Umstände haben das Organisationsteam aber noch mehr zusammenwachsen lassen: Wir entwickelten eine „Jetzt-erst-recht“-Mentalität und es entstand eine richtige Solidarität untereinander. Wir sagten uns, dass wir trotzdem ein tolles Turnier auf die Beine stellen wollen. Jeder munterte den anderen auf. Und auf einmal wendete sich wieder alles zum Guten. Am Ende lautete das Endspiel sogar Julia Goerges gegen Jelena Ostapenko. Ein wahres Traumfinale, denn schließlich trafen die Titelverteidigerin und eine Grand-Slam-Siegerin aufeinander. Leider dauerte das Endspiel nur eine Stunde.

War die Enttäuschung nach den Absagen von Scharapowa und Kerber riesig?

Das kann man so sagen. Wir als Organisationsteam wollen dem Publikum und den Sponsoren das Bestmögliche anbieten. Es ist deshalb normal, wenn nicht nur ich, sondern auch unsere Fans und Partner enttäuscht sind, wenn die angekündigten Spielerinnen nicht zum Turnier kommen. Das kann ich absolut nachvollziehen. Die Zuschauer sind frustriert und wir stehen ein wenig dumm da. Das belastet einen doch sehr. Doch das Zuschauerinteresse war dieses Jahr – trotz der Absagenflut – wieder extrem hoch. Darüber bin ich erfreut.

Einen kurzfristigen Ersatz für eine ausgefallene Topspielerin zu finden, gestaltet sich wohl eher als schwierig …

Wenn die Absage so kurz vor dem Turnier ist, steht das Teilnehmerfeld schon fest. Wir haben aber nach der Absage von Kerber gut reagiert und unsere Wildcard an die spätere Gewinnerin Jelena Ostapenko vergeben. Ein wahrer Glücksfall.

Ein weiterer Glücksgriff war das Engagement von Cori Gauff, dem diesjährigen Shootingstar auf dem Proficircuit …

Cori Gauff musste gleich in der ersten Runde im Einzel die Segel streichen. Sie war müde und ausgelaugt, sie weinte sogar auf dem Spielfeld. Die Befürchtungen nach ihrem Aus waren groß, dass es nur zu einem Kurzauftritt der US-Amerikanerin in Luxemburg kommen würde. Doch die 15-Jährige nahm ihr Doppel sehr ernst und konnte den Titel in dieser Disziplin letztendlich gewinnen. So viele Zuschauer waren noch nie bei einem Doppel-Finale zugegen. Das ist sicherlich eine Spielerin, die wir in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren werden. Doch jetzt schon über kommendes Jahr nachzudenken, ist noch zu verfrüht. Das hängt auch von ihrer jeweiligen Weltranglistenposition ab. Nächstes Jahr werden wir in Wimbledon sicherlich über die Personalie Cori Gauff reden.

Zu einem Sportevent gehört heutzutage immer ein Rahmenprogramm dazu. Wie wichtig ist es in Ihren Augen, für ein gute Show rund um das Event zu sorgen?

Es gehört einfach dazu. Aber ich glaube nicht, dass wir in dieser Hinsicht übertrieben haben. Mit den Autogrammstunden wollen wir dem Publikum die Spielerinnen etwas näher bringen. Am Freitag spielten die früheren Tennisspieler Gilles Muller und Henri Leconte im Rahmen des „Plooschterprojet“ ein Showmatch und eine Runde Teqball. Aber für uns als Organisationsteam ist es wichtig, dass der Tennis weiterhin im Fokus steht.

Das Turnier ist trotzdem eine Kombination aus Sport und Entertainment geworden. Im nächsten Jahr steht eine Jubiläumsauflage vor der Tür. Dann feiern wir die 30. Auflage des Turniers, die 25. auf WTA-Ebene. Da werden wir uns in puncto Rahmenprogramm schon etwas Tolles einfallen lassen. Doch zunächst stehen die Abräumarbeiten an und dann verabschiede ich mich in den Urlaub.

Mit Mandy Minella (im Hauptfeld) und Eléonora Molinaro (in der Qualifikation) waren wieder zwei Luxemburgerinnen dabei. Wie fanden Sie ihre Auftritte?

Mandy (Minella) hat einen guten Auftritt hingelegt. Zum Schluss kam etwas Pech dazu, sodass sie nicht als Gewinnerin vom Platz gehen konnte. Sie hätte es verdient gehabt. Sie selbst war auch nicht zu enttäuscht, glaube ich, weil sie eine tolle Leistung gezeigt hat. Bei Eléonora Molinaro hoffe ich, dass sie auf diesem Niveau ihre Erfahrungen sammeln konnte.

tv-kuckert
22. Oktober 2019 - 9.45

sou gehässeg an agressiv wéi déi fra op der rtl.tv géint eng krank spillerin gehetzt huet, sou wäert ech all wuert vun där boykotéieren, an nie liesen, lauschteren... onméiglech!!!