Strasser: „Sie wissen, wie sie mich erreichen können“

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Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat sich von Trainer Konrad Fünfstück getrennt. Könnte Jeff Strasser ein Kandidat auf seine Nachfolge sein?

Wie der Klub des Nationalspielers Maurice Deville am Freitag mitteilte, wurde der 35-Jährige mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Fünfstück hatte die Roten Teufel nach dem Rücktritt von Kosta Runjaic nach dem achten Spieltag übernommen und letztlich auf Platz zehn geführt. Allerdings war die Mannschaft nach einer Niederlagenserie in arge Abstiegsnot geraten. Zuvor hatte Fünfstück das FCK-Nachwuchsleistungszentrum geleitet.

„Wir haben in den vergangenen Tagen und Wochen viele Gespräche geführt und die Situation mit allen Beteiligten intensiv aufgearbeitet. Am Ende sind wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass es im Sinne des Vereins am besten ist, einen Neuanfang zu vollziehen, um die nötige Aufbruchstimmung zu erzeugen“, sagte der neue FCK-Sportdirektor Uwe Stöver. Man werde jetzt „mit Hochdruck an der Personalie des Cheftrainers arbeiten. Es gilt, nach vorne zu schauen und die Saison 2016/17 intensiv zu planen.“

Der Fola-Trainer Jeff Strasser, der von 1999 bis 2002 bei den roten Teufeln spielte, äußerte sich am Freitag auf die freie Stelle folgendermaßen: „Wir konzentrieren uns aufs Wochenende (Fola spielt am Sonntag im letzten Spiel der BGL Ligue gegen Déifferdeng 03, d. Red.): wir sind zuhause noch unbesiegt und das soll auch so bleiben. Alles was danach kommt, ist zur Zeit kein Thema. Sie wissen, wie sie mich erreichen können.“

Im März hatte Strasser die Prüfung beim 62. Fußball-Lehrer-Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes erfolgreich bestanden. Im Rahmen der Trainerausbildung an der Sporthochschule Köln hatte er Anfang des Jahres unter Trainer Fünfstück beim FCK hospitiert. Sein Ziel, betont der Luxemburger Rekord-Nationalspieler stets, sei mittelfristig ein Engagement in der Bundesliga.

Komplizierte Lage

Was gegen ein Engagement beim Traditionsverein spricht, ist die aktuell komplizierte Lage beim vierfachen Deutschen Meister. Nachdem die Rückkehr in die Bundeliga drei Jahre hintereinander auf zum Teil fahrlässige Art und Weise verspielt wurde, musste vor der Saison 2015/16 aus finanziellen Ursachen ein radikaler Kader-Umbau erfolgen. Inzwischen sind die „Stars“ weg und das Tafelsilber (Orban, Heintz, Zimmer) verkauft. Zudem ist Klubboss Stefan Kuntz zurück getreten. Die finanzielle Lage bleibt angespannt, weshalb der Etat für die kommende Saison auf unter neun Millionen Euro gesenkt werden muss, sollte nicht noch ein Geldgeber aufgetrieben werden. Gerüchte in dieser Hinsicht gehen auch immer wieder in Richtung Luxemburg, wo F91-Mäzen Flavio Becca mehrmals mit dem 1. FC Kaiserlautern in Verbindung gebracht wurde.

Wie auch immer, der neue Trainer muss aller Voraussicht nach mit einem Personal auskommen, das in der vergangenen Saison in vielen Spielen überfordert war. Zudem hat sich an der Erwartungshaltung der Fans in der Pfalz nichts geändert. Dem Selbstverständnis zufolge gehört der FCK in die Bundesliga, weshalb Zweitliga-Mittelfeldmaß von der kritischen Anhängerschaft kaum toleriert wird. Das zeigte sich vergangene Saison auch am Zuschauerschnitt, der um mehrere Tausend auf rund 25.000 sank.

In Sachen Zuschauer stünde Strasser aber immerhin auf der gewonnenen Seite. Durch seine ehrliche Art auf und außerhalb des Platzes war der Luxemburger stets einer der Publikumslieblinge im Fritz-Walter-Stadion. „Spieler kommen und gehen – ein Stück Jeff bleibt immer hier“, hieß es so auf einem Plakat zum Abschied Strassers 2002.