Wenn nicht jetzt, wann dann?

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Diese Devise gilt insbesondere für den HB Käerjeng. Noch nie hat die erste Herrenmannschaft aus der Brauereistadt in der bald 40-jährigen Vereinsgeschichte den Landesmeistertitel gewonnen.

Morgen Abend können die Schützlinge von Trainer Ricardo Trillini demnach Historisches leisten. So dicht war der Klub von Präsident Marc Sales noch nie an der Meistertrophäe dran, es fehlt lediglich noch ein einziger Sieg, und den ist man fest gewillt, morgen gegen die Red Boys zu holen.

Wenn nicht hier, sag mir wo und wann – auch diese Zeile aus dem Handballsong der Höhner passt maßgenau auf den HBK. Im „Dribbel“ soll morgen Abend gegen 21.30 Uhr die große Meisterparty starten, das Schicksal haben Auger, Schroeder, Temelkov, Volpi und Co. jedenfalls in eigener Hand. Gab es in den letzten Jahren öfters am allerletzten Spieltag ein regelrechtes Meisterschaftsfinale, so kommt es morgen zwischen Käerjeng und Esch zu einem Fernduell um den Meistertitel 2013/14.

Dass der Titelverteidiger aus der Minettemetropole beim Tabellenletzten Petingen den ganzen Einsatz kassieren wird, daran zweifelt niemand, der Druck liegt also ganz eindeutig auf den Schultern der Käerjenger. Das weiß auch Linksaußen Yann Justen. „Eine gewisse Nervosität ist im Vorfeld zu spüren, auf dem Platz müssen wir diese aber so schnell wie möglich ablegen. Solch ein wichtiges Spiel bestreitet man nicht alle Tage, wir sind aber zuversichtlich, dass wir auch die allerletzte Hürde in dieser teils verrückten Saison meistern werden. Unser Rückraumwerfer Volpi laboriert zwar an einer Bänderüberdehnung im Knöchel. Francesco wird aber auf die Zähne beißen und wird hoffentlich mit dabei sein. Ich habe schon viele ausländische Spieler in Bascharage miterlebt, solch eine Kämpfernatur wie ihn habe ich aber noch nicht gesehen“, sagte Justen. Tom Meis und Pol Freres werden aber mit Sicherheit fehlen und hinter der Teilnahme von Sam Freres steht noch ein Fragezeichen.

Vieles hängt morgen auch davon ab, mit welcher Einstellung die Red Boys das Match in Angriff nehmen werden. „Wir versuchen, unser letztes Saisonspiel zu gewinnen, um noch den dritten Tabellenplatz zu erreichen, außerdem wollen wir Torwart Marc Kemp und unseren Schweden Patrik Johansson mit einem Sieg verabschieden“, sagte Red-Boys-Spieler Jimmy Hoffmann.

Dreimal trafen die Differdinger und die Käerjenger in der laufenden Saison aufeinander, in Oberkorn konnten sich die Niederkerschener zweimal durchsetzen, im „Dribbel“ waren die Rotjacken am 30. November des letzten Jahres aber relativ klar überlegen.

Ein schlechtes Omen? Käerjeng und Esch stehen vor dem letzten Pflichtspiel mit jeweils 40,5 Zählern punktgleich an der Tabellenspitze, aufgrund des besseren direkten Vergleichs (zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage) können die Brauereistädter mit einem Erfolg morgen demnach alles klar machen. Wenn nicht wir, wer sonst?

Der HB Esch lauert allerdings nur auf den geringsten Fehltritt. Sollten die Niederkerschener auch nur einen winzigen Punkt abgeben, dann werden die Escher morgen Abend in Petingen den Meisterteller in Empfang nehmen und somit das Double feiern. HBE-Kapitän Christian Bock ist aber eher skeptisch. „Die Hoffnung stirbt zwar bekanntlich zuletzt, ob die Red Boys allerdings mit der nötigen Motivation in das Match gehen werden, darauf darf man gespannt sein. Es wäre natürlich bitter, punktgleich mit Käerjeng nur Vizemeister zu werden. Vielleicht ein Denkanstoß für die FLH-Verantwortlichen: Warum sollte man bei einer derartigen Konstellation nicht ein Entscheidungsspiel austragen?“, so der nicht uninteressante Vorschlag des Escher Spielmachers.

Die dritte Meisterschaftspartie zwischen dem HBD und Berchem hat dagegen kaum noch einen Reiz. Mit einem Heimsieg können sich die Düdelinger aber zumindest den dritten Tabellenplatz definitiv sichern.In all den anderen Kategorien sind die Entscheidungen bereits vor dem letzten Spieltag gefallen.