Viva Doha, aber 2015 wird es krachen

Viva Doha, aber 2015 wird es krachen

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Mit Skepsis wurden die 12. Kurzbahnweltmeisterschaften in Doha in Angriff genommen. Drei Männer und zwei Frauen konnten sich qualifizieren, zwei Routiniers und drei Youngster.

Wobei hinter einem der Routiniers ein großes Fragezeichen stand, seit März litt Raphaël Stacchiotti an einer seltsamen Müdigkeit, erst vor drei Wochen standen die Zeichen auf Besserung.

Heraus kam das beste WM-Ergebnis aller Zeiten, mehr als die Hälfte aller FLNS-Einsätze wurden mit einem Landesrekord gekrönt. In 16 Rennen (19 Starts) war Luxemburg an den 5 WM-Tagen vertreten, 9 Landesrekorde wurden dabei im Katarer 25-m-Becken erzielt. Mindestens einmal war jedes Mitglied des FLNS-Quartetts an diesen Rekordzeiten beteiligt. Mitunter wurden die Bestzeiten regelrecht ausradiert, wie von Julie Meynen über 100 m und Monique Olivier über 800 m Freistil. Überragend war der Brust-Zweikampf (50 m) von Carnol/Stacchiotti, als der Lagenschwimmer den Brustspezialisten im gleichen Rennen dazu trieb, seinen eigenen Rekord zu pulverisieren.

Unglaublicher Einsatz

Der Einsatz der Schützlinge von Ingolf Bender war unglaublich, wurde aber leider nicht mit einem Weiterkommen belohnt. Ausschlaggebend war auch, dass auf der Kurzbahn ab 200 m kein Halbfinale ausgetragen wird. Ansonsten hätte Raphaël Stacchiotti über 200 m Lagen die Halbfinals erreicht, dessen 15. Platz somit das beste Resultat ist. Und vor allem die Bestätigung, dass der Schwimmer des CN Marseille seiner Durststecke entschwommen ist, denn zur Finalteilnahme fehlten nur 0,41 Sekunden.

Der WM in Doha wird einer der besten Einträge in den Annalen des Schwimmverbandes gebühren. Aber im nächsten Jahr wird die Bender-Gang die nächste Stufe der Erfolgsrakete zünden. Im Sommer bei der WM (50-m-Becken) in Kazan wird es die Truppe krachen lassen. Im Januar werden die Schwimmer die Langbahn-Saison in Angriff nehmen. Dann kann Stacchiotti zeigen, was sein Wechsel nach Marseille gebracht hat. Carnol, eh kein Freund der Kurzbahn, wird sein Studium abgeschlossen haben und kann sich voll auf die WM konzentrieren. In Russland wird es dann richtig zur Sache gehen und die beiden SCDE-Akteure werden als WM-Finalkandidaten an den Start gehen. Sieht man daneben die Leistungsexplosion der beiden SL-Schwimmerinnen, dann wäre ein Einzug von Julie Meynen oder Monique Olivier in ein Halbfinale keine große Überraschung.

Ehrgeiz

Den Ehrgeiz den Trend der steilen Leistungskurve fortzusetzen haben die jungen Damen. Und auch Julien Henx klopfte in Doha schon mal an ein Halbfinale (50 m Kraul) an. 2016 kann Luxemburg dann im Schwimmsport Geschichte schreiben, wenn eine weitere Explosion entfacht wird. Wetten, dass Meynen, Olivier, Carnol, Henx und Stacchiotti im Frühjahr bei der EM in London im Finale stehen (mindestens im Halbfinale) und dass sich alle fünf spätestens in London für Olympia 2016 in Rio qualifizieren werden? Das ist so, als wäre die FLF-Auswahl bei einer Fußball-EM dabei. Und wer weiß, ob nicht noch ein Schwimmer von unten nachrückt?