Ungerechte Behandlung?

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Die Nationalspieler sind unzufrieden darüber, wie sie von den heimischen Medien behandelt werden. Verteidiger Maxime Chanot spricht Klartext.

Maxime Chanot nutzte die Pressekonferenz am Montag, um den anwesenden Journalisten den Standpunkt der Mannschaft mitzuteilen. Ein Zeichen dafür, wie verunsichert die Mannschaft im Moment ist.

Holter: „Erziehungsmaßnahme“

Dwayn Holter wurde am Montag überraschend aus dem Kader für das Türkei-Spiel geworfen und durch Ricardo Delgado ersetzt. „Es handelt sich um eine erzieherische Maßnahme. Er ist jung und muss noch viele Sachen lernen. In einer Gruppe gibt es Regeln, die zu respektieren sind. Wenn man das nicht versteht, muss man die Konsequenzen spüren“, so die deutlichen Worte von Luc Holtz am Montag. Holter war bereits im Dezember bei seinem aktuellen Verein Greuther Fürth aus disziplinarischen Gründen aus dem Profikader verbannt worden und musste sich in den Folgemonaten über die Regionalligamannschaft zurückkämpfen.

(del)

Es ist 18.00 Uhr. Im Quartier der Nationalmannschaft in Lipperscheid soll wie gewohnt die Pressekonferenz des Nationalteams stattfinden. Das Thema ist jedoch zunächst nicht die Türkei, sondern die Journalisten selbst.

Zunächst ist Luc Holtz an der Reihe. Der Nationaltrainer fühlt sich „nicht respektiert“. „Wenn ich beschließe, dass ein Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll, dann mache ich das, weil ich denke, dass es besser für meine Mannschaft ist.“

Einige Journalistenkollegen hatten sich am Montag Zugang zum nicht-öffentlichen Training verschafft.

Chanot holt aus

Nach dieser kurzen Intervention ergriff Maxime Chanot das Wort. Der Verteidiger in Diensten des FC Courtrai holte den Vorschlaghammer heraus: „Ich bin jetzt seit acht Jahren Profi. Ich war in Frankreich, Belgien und England. So etwas wie in Luxemburg habe ich noch nie erlebt. Ich habe kein Problem damit, Kritik einstecken zu müssen, das gehört zum Profidasein dazu. Hier habe ich jedoch den Eindruck, dass die Mannschaft systematisch schlechtgemacht wird.“

Den Ausschlag für diese Reaktion hatte die negative Berichterstattung nach der 0:3-Niederlage gegen die Slowakei gegeben. „Es geht nicht um persönliche Schicksale, aber wenn ich nach jedem Länderspiel einen Anruf von Verwandten bekomme, die sich über die negative Berichterstattung wundern, dann stelle ich mir schon ein paar Fragen. Wo war Luxemburg vor ein paar Jahren? Und wo stehen wir heute? Damals unter Guy Hellers ging jedes zweite Spiel mit 0:5, 0:6 verloren. Heute werden ganz andere Leistungen gezeigt und deshalb akzeptiere ich es nicht, dass nach einem schlechten Resultat die positive Entwicklung in Frage gestellt wird.“ Deutliche Worte des kantigen Verteidigers. Ein Hinweis aber auch darauf, dass in der Mannschaft eine große Unsicherheit herrscht. Auch ausgelöst durch die Aussagen von FLF-Präsident Paul Philipp, der nach der Niederlage am Freitag von einer „Schande“ sprach.

„Die Aussage an sich war Fehl am Platz und auch die Plattform, wo diese Wörter fielen, war nicht gut ausgesucht“, so die Kritik von Nationaltrainer Luc Holtz.