Triple oder Revanche?

Triple oder Revanche?
(Gerryschmit.com)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Morgen Nachmittag ist im Stade Josy Barthel ab 17.00 Uhr die Bühne frei für den Südschlager im Pokalfinale zwischen Déifferdeng 03 und dem F91 Düdelingen – das „Remake“ der Endspiele 2013/14 und 2010/11, wo die Differdinger den Platz jeweils als Sieger verließen.

Marc Thomé gehörte ebenfalls zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Trainersessel in Düdelingen, übernahm aber zu Saisonauftakt bei D03 das Trainerzepter von Michel Leflochmoan und wurde – vor dem F91 – auf Anhieb Vizemeister, die beste Platzierung seit 2008/09. Außerdem sammelte er die meisten Punkte seit der Fusion 2003.

Thomé stand als Spieler selbst dreimal im Endspiel. Mit den Red Boys (1985/86) und der Jeunesse (1990/91) scheiterte er jeweils an Union Luxemburg. Lediglich 1994/95 konnte er mit dem CSG nach einem Wiederholungsspiel gegen die Jeunesse den Pott holen. Als Trainer bestreitet der 51-jährige sein erstes Cupfinale und möchte den vierten D03-Pokalsieg feiern. Differdingen steht übrigens seit 2009/10 zum fünften Mal im Endspiel und genießt infolgedessen den Ruf einer typischen Pokalmannschaft. Die letzte Pokalniederlage kassierte D03 im Endspiel 2012/13 gegen die Jeunesse und ist seither in neun Spielen ungeschlagen.

Stichwort Michel Leflochmoan, der mit dem F91 einst Meisterschafts- (5 in Serie) und Pokalsiege (3) wie reife Früchte erntete. Nicht etwa, dass sich Düdelingen nach dessen Abschied keine Titel mehr angelten, doch in der Trainerfrage fehlt seit Jahren einfach die nötige Kontinuität.

Das Karussell dreht sich munter weiter, der Verschleiß an Übungsleitern ist immens. Nachdem es in der diesjährigen Punkterunde unter Sébastien Grandjean nicht wunschgemäß lief und der Meistertitel nicht erfolgreich verteidigt wurde, droht dem F91 wie bereits 2009/10 und 2012/13 eine titellose Saison. Nun soll Ex-Profi und Ex-Nationaltrainer Guy Hellers in der laufenden Saison retten, was noch zu retten bleibt. Mit dem sechsten Pokalsieg seiner Vereinsgeschichte könnte der F91 den Saisonausklang etwas versöhnlicher gestalten.

Einen Favoriten gibt es auch im diesjährigen Duell nicht, beide Teams befinden sich in etwa auf Augenhöhe. Für die Differdinger gilt das Sprichwort „jamais deux sans trois“ und psychologisch verfügt D03 nach den gewonnenen Endspielen 2011 und 2014 ohnehin über einen gewissen Vorteil.

Auf dem Düdelinger Wunschzettel steht einfach nur Revanche für diese beiden Pleiten. Die Generalprobe bei der überaus peinlichen 0:3-Schlappe in Wiltz ging aber voll in die Hose, während D03 gegen die Jeunesse einen – wie in dieser Saison fast üblich – Last-Minute-Sieg feierte.

Der Titelverteidiger quälte sich regelrecht im Halbfinale gegen Canach, doch auch Düdelingen marschierte nicht problemlos ins Finale. Gegen Ehrenpromotionär Strassen war eine gehörige Portion Glück im Bunde, um in die nächste Runde einzuziehen.

Hüben wie drüben pflegt man in der Regel einen attraktiven Offensivfußball. Dafür bürgen Torjäger wie Luisi, Er Rafik, Caron (alle je 13 Saisontore wettbewerbsübergreifend) oder Karapetian (15), Turpel (9) und Keric (8). Und nicht zu vergessen Yéyé und Da Mota, sollten beide zum Zuge kommen.