Starker Jungels sichert sich das Double

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Wie im Zeitfahren heißt der Meister im Straßenrennen Bob Jungels. Mit einer Attacke in der vorletzten Runde entschied er das Rennen. Auch den Plätzen zwei und drei folgten Ben Gastauer und Pit Schlechter.

Ein langes Abtasten gab es am Sonntag in Wiltz nicht. „Vor dem Ziel scherzte Ben (Gastauer) noch, dass es sofort mit einer Attacke losgehen würde. Wir haben gut gelacht und dann, nach nicht mal 100 Meter machte er ernst“, resümierte der drittplatzierte Pit Schlechter (Leopard). Der Initiator Ben Gastauer, Bob Jungels, Alex Kirsch und eben Schlechter machten sich davon. Dahinter formierte sich ein Trio bestehend aus Laurent Didier, Joel Zangerlé und dem Espoirs Tom Wirtgen. Dahinter folgte eine zwölfer Gruppe mit Jempy Drucker. Letzterer versuchte auf dem Rundkurs um Wiltz noch den Anschluss an die vor ihm fahrenden herzustellen, doch als dies bis aussichtslos war, stieg er aus dem Rennen. Auch Laurent Didier stieg frühzeitig aus.

Vorne war es vor allem Ben Gastauer, der die Führungsarbeit übernahm. Hätte die Gruppe um Didier den Anschluss geschafft, wären sowohl die Trek-Profis wie die Cult-Profis zu zweit gegen den Ag2r-Mann gewesen. Aus der Spitzengruppe war es Kirsch, der als erstes die Segel streichen musste. Der Leoparde Schlechter biss auf die Zähne und schaffte es den Anschluss an die beiden Profis zu halten.

Drei Runden vor Schluss attackierte Jungels und konnte sich sofort absetzen. Dann entschied die Rennleistung aufgrund der großen Abstände zwischen Profis und Elite ohne, das Rennen um eine Runde zu verkürzen. Eine Entscheidung, die unter den Zuschauern für Diskussionen sorgte und es anschließend schwer wurde den Überblick zu halten. Während die Entscheidung am Ausgang des Rennens der Profis nichts änderte, so sah es bei den anderen Kategorien etwas anders aus.

Mike Diener gab sogar zu, dass er bei einer Runde mehr wohl nicht gewonnen hätte. Espoirs-Meister Tom Wirtgen gab ebenfalls an, froh gewesen zu sein, dass es eine Runde weniger war. Man hätte diese Entscheidung wohl etwas früher und nicht erst im Finale treffen können.

Aber wie bereits erwähnt, am Sieg von Bob Jungels hätte dies nichts geändert. Dies sah auch Ben Gastauer so. „Bob war heute zu stark. Meine einzige Chance war, das Rennen schwer zu machen und das habe ich getan. Am Ende hat der Stärkste gewonnen“, so Gastauer, der bereit ist, die Tour de France ab kommendem Samstag in Angriff zu nehmen.

Für die Überraschung des Tages sorgte Pit Schlechter. Wie bei der Tour de Luxembourg, als er bereits einen Fluchtversuch über 200 km wagte, war er auch dieses Mal in der ersten Gruppe dabei und sicherte sich den 3. Platz. Im Ziel lag er erst einmal minutenlang von Krämpfen geplagt auf dem Boden. „Bereits in der letzten Runde habe ich mich andauernd umgedreht, da ich Krämpfe hatte und ich nicht wusste wie viel Vorsprung ich hatte“, so Schlechter, der erklärte, wieso er gleich mit den Profis mitging. „Das ist meine einzige Chance auf eine gute Platzierung. Für die Berge bin ich zu dick und so versuche ich es halt immer wieder mit einer échappée.“

In seinem ersten Jahr Espoirs siegte Tom Wirtgen vor seinem Teamkollegen Luc Turchi und Larry Valvasori. Bei der Elite ohne Vertrag war es Mike Diener der seine gute Form unter Beweis gestellt hat.